Schließung von Geburtsstationen im Rhein-Sieg-Kreis: Ein kritischer Blick

Die Antwort der Kreisverwaltung auf eine Anfrage der SPD-Kreistagsfraktion zur geburtsmedizinischen Versorgung im Rhein-Sieg-Kreis wirft Fragen auf und verlangt eine kritische Betrachtung. In den letzten zehn Jahren mussten die Geburtsstationen in Sankt Augustin, Eitorf, Siegburg und Bad Honnef schließen, was die Versorgung werdender Mütter zunehmend verschlechtert hat.

Die Bemühungen um die Hebammenversorgung und die Einrichtung von Alternativen wie dem Hebammenhaus Rhein-Sieg, der Hebammenambulanz in Eitorf und dem geplanten Geburtshaus im Siebengebirge sind lobenswert, doch sie können das Fehlen stationärer Geburtshilfeeinrichtungen nicht vollständig kompensieren.

Die Anfrage der SPD-Kreistagsfraktion hebt das langjährige Engagement der Kreispolitik für die Sicherstellung der geburtsmedizinischen Versorgung hervor. Doch die Antwort der Kreisverwaltung deutet darauf hin, dass zwar Unterstützungsleistungen geleistet werden, aber eine grundlegende Lösung für das Problem der geschlossenen Geburtsstationen fehlt.

Die von Knut Kornau und Carsten Krause initiierte Kampagne “Rettet die Geburtshilfe im Rhein-Sieg-Kreis” verdient besondere Anerkennung. Sie macht auf die drängenden Probleme aufmerksam und setzt sich energisch für die Wiedereröffnung von Geburtsstationen und die Verbesserung der Versorgung von Schwangeren ein. Die Geschichten von betroffenen Familien und die drohenden Gefahren durch lange Anfahrtswege zu den verbliebenen Geburtskliniken unterstreichen die Dringlichkeit dieser Angelegenheit.

Die Petition des Gesundheitsbündnisses Rhein-Sieg und ihre Forderungen adressiert gezielt die Missstände in der geburtsmedizinischen Versorgung. Die geforderten Maßnahmen wie die Wiedereröffnung von Geburtsstationen, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Hebammen und die Einhaltung der maximalen Anfahrtszeit von 20 Minuten zu einer Geburtsklinik könnten einen deutlichen Unterschied machen.

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