Neue Fahrradzählstellen in Alfter und Swisttal

Der Radverkehr in Alfter und Swisttal ist nun dank zweier neuer Fahrradzählstellen genauer messbar. Die erste Zählstelle, gelegen an der RadPendlerRoute Bornheim-Alfter-Swisttal nahe der Alanus-Hochschule, zählt bereits über 600 Fahrräder täglich. Eine zweite Zählstelle befindet sich auf der Apfelroute in Swisttal, Lützermiel.

Diese Neuerungen erhöhen die Anzahl der Dauerzählstellen im Rhein-Sieg-Kreis auf zwölf. Die Erfassung erfolgt über Zählschleifen, die Aufschluss über die Entwicklung des Radverkehrs geben sollen. Alle zentralen Ergebnisse der Zählungen sind auf der Webseite des Kreises einsehbar.

Die Zählungen umfassen sowohl touristische Routen wie den Rheinradweg in Königswinter und Niederkassel als auch wichtige Alltagsverbindungen. Trotz eines Rückgangs um 5% im Jahr 2023, bedingt durch Wetter und Baustellen, bleibt der Trend zu mehr Radverkehr bestehen. Seit 2016 stieg der Radverkehr um 25%, mit einem Höhepunkt im Jahr 2020, getrieben durch die COVID-19-Pandemie.

Auffällig ist der starke Anstieg in bergigen Regionen, teilweise um bis zu 66%, was auf die Popularität von E-Bikes zurückgeführt wird. Der Ausbau des Radwegenetzes in diesen Gebieten ist daher von großer Bedeutung.

Der meistbefahrene Radweg ist der Rheinradweg in Königswinter mit bis zu 3.000 Radfahrenden an Spitzentagen. Die höchste Frequentierung erfolgt sonntags zwischen 14:00 und 15:00 Uhr, was die Dominanz des Freizeitverkehrs unterstreicht. Wochentags zeigt sich der Anstieg des Alltagsradverkehrs, mit einer Spitzenstunde zwischen 16:00 und 17:00 Uhr.

Die stärksten Monate sind Mai und August, mit einem vierfachen Anstieg des Radverkehrs im Vergleich zu den Wintermonaten.

Kommentar:

Neben den beeindruckenden Zahlen, die die neuen Fahrradzählstellen in Alfter und Swisttal liefern, wirft die Datenauswertung auch ein neues Licht auf die Frage, wie der Ausbau von Radwegen den Verkehr beeinflusst. Insbesondere deutet vieles darauf hin, dass die Verkehrsentlastung, speziell im Berufsverkehr, durch den Ausbau der Radwege nicht so eindeutig ist, wie oft angenommen.

Die vorliegenden Daten zeigen, dass der Radverkehr in der Region vorrangig durch Freizeitaktivitäten geprägt ist. Dies steht im Gegensatz zu städtischen Gebieten, wo Radwege oft dazu beitragen, den Berufsverkehr zu reduzieren. Im ländlichen Raum wird das Rad hauptsächlich für Freizeitzwecke genutzt.

Die Zweifel an der Wirksamkeit von Radwegen zur Verkehrsentlastung im ländlichen Bereich sind also durchaus berechtigt. Während sie als Freizeit- und Sportstätten ihren Wert haben, ist ihre Rolle in der Reduzierung des Kfz-Verkehrs begrenzter.