Drastischer Rückgang bei Jugendkriminalität in NRW

In den letzten zehn Jahren hat Nordrhein-Westfalen (NRW) einen bemerkenswerten Rückgang der Jugendkriminalität verzeichnet. Aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamtes NRW, Information und Technik Nordrhein-Westfalen, legen offen, dass die Zahl der Verurteilungen junger Menschen erheblich gesunken ist.

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 12.397 Jugendliche und Heranwachsende von den Gerichten in NRW verurteilt – ein Rückgang um 55 Prozent im Vergleich zu 2012, als noch 27.538 Verurteilungen registriert wurden. Interessanterweise ist die Reduzierung bei Jugendlichen (unter 18 Jahren) und Heranwachsenden (18 bis unter 21 Jahren) deutlich stärker ausgeprägt als bei Erwachsenen, bei denen die Verurteilungen lediglich um 14,1 Prozent zurückgingen.

Die meisten Verurteilungen betrafen 2022 männliche Jugendliche und Heranwachsende, die 82,4 Prozent der Gesamtzahl ausmachten. Bei beiden Geschlechtern hat sich die Zahl der Verurteilungen in den letzten zehn Jahren jedoch ähnlich entwickelt.

Die Statistik zeigt, dass die Hauptdeliktsgruppen, in denen die meisten Verurteilungen erfolgten, „andere Straftaten gegen die Person“, „andere Vermögens- und Eigentumsdelikte“ sowie „Diebstahl und Unterschlagung“ waren. Insbesondere bei Diebstahl und Unterschlagung sowie bei anderen Vermögens- und Eigentumsdelikten war der Rückgang besonders stark.

Trotz der insgesamt positiven Entwicklung gab es auch Bereiche, in denen ein Anstieg zu verzeichnen war. So stieg die Zahl der Verurteilungen wegen Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung von 214 im Jahr 2012 auf 413 im Jahr 2022. Hier könnte verändertes Anzeigeverhalten ebenso eine Rolle spielen, wie diverse Gesetzesverschärfungen.

Das Artikelbild ist ein Beispielbild, welches von DallE generiert wurde.