Der Bau der Kirche zu Much

In den malerischen Hügeln von Much, einem beschaulichen Örtchen im Osten des Rhein-Sieg-Kreises, rankt sich eine faszinierende Sage um die Entstehung der örtlichen Kirche. Diese alte Legende aus längst vergangenen Zeiten erzählt von den unerklärlichen Ereignissen und der Entschlossenheit der Menschen, die letztendlich zur Errichtung der Kirche führten.

Ursprünglich plante man, die Kirche auf dem nahegelegenen Berg zu errichten, wo heute noch eine kleine Kapelle steht. Doch schon bald stießen die Bauarbeiter auf merkwürdige Hindernisse. Das Baumaterial, das täglich angeliefert wurde, verschwand auf mysteriöse Weise und tauchte stattdessen auf dem Platz auf, an dem die Kirche heute steht.

Jede Nacht geschah das Unerklärliche. Steine, Holzbalken und Werkzeuge verschwanden vom Berg und fanden sich am späteren Kirchenplatz wieder. Die Bewohner Muchs waren verwirrt und verängstigt, denn niemand konnte sich erklären, wie dieses rätselhafte Geschehen zustande kam.

Mit der Zeit wuchs die Verwirrung und Unsicherheit unter den Bauleuten. Die unerklärlichen Vorfälle nahmen kein Ende. Schließlich begannen die Dorfbewohner, sich über den möglichen Grund für diese seltsamen Ereignisse Gedanken zu machen. Gab es eine übernatürliche Macht, die ihre Pläne durchkreuzte?

Nach langem Überlegen und Beraten fassten die Menschen von Much einen mutigen Entschluss. Sie entschieden sich, die Kirche nicht länger auf den Berg zu setzen, sondern den Platz zu wählen, der von den mysteriösen Kräften bevorzugt wurde. Es schien, als würde dieser Ort von höherer Macht auserwählt sein.

Und so begann der Bau der Kirche an dem geheimnisvollen Ort, der bereits auserkoren schien. Die Menschen hofften, dass sie auf diese Weise den rätselhaften Ereignissen ein Ende setzen könnten. Und tatsächlich, von dem Moment an, in dem sie ihre Entscheidung getroffen hatten, hörten die unerklärlichen Vorkommnisse auf.

Quelle: “Bergische Sagen, 2. Auflage” von Otto Schell, erschienen 1922.

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