Was Spielbähn prophezeit hat

In den mystischen Weiten des Siebengebirges, einer zauberhaften Region, die Deutschland reich an Sagen und Legenden macht, verbirgt sich eine alte Prophezeiung, die bis heute die Gemüter bewegt. Eine Prophezeiung, die in den Windungen der Zeit wie ein Geheimnis ruht und doch den Blick auf die Zukunft unserer Heimat richtet. Die Geschichte beginnt nahe der Stadt Köln, einer Jungfrau, die bisher unberührt geblieben ist.


Doch jenseits der Stadtmauern, an einem Ort, den man das “Birkenbäumchen” nennt, soll ein düsteres Schicksal seinen Lauf nehmen. Hier, wo der Kaiser einst sein Volk überblicken konnte, prophezeite man eine Schlacht von unvorstellbarem Ausmaß. Ein Gemetzel, bei dem die Knochen im Blute waten würden.

In den kommenden Jahren soll Deutschland einen Kaiser hervorbringen, der von seinem Pferd auf unkonventionelle Weise abspringt – von der linken Seite. Eine eigenartige Wendung des Schicksals, die vielleicht die Anfänge einer neuen Ära signalisiert.

Doch nicht nur das – im Siebengebirge selbst ranken sich weitere geheimnisvolle Prophezeiungen. Sollte je eine Kuh aus diesen Bergen bis zur Sieg gelangen, so besagt die Sage, dass man ihr eine goldene Kette umhängen könne.

Eine viereckige Wiese im Siebengebirge wird zum Zufluchtsort für viele Menschen in düsteren Zeiten. Diejenigen, die dorthin fliehen können, bewahren so ihr Leben.

Die Bevölkerung wird schwinden, und die Straßen werden leer und friedlich sein, sodass die Fuhrleute von der Sieg bis zum Siebengebirge ungehindert reisen können.

Manche werden sogar ein siebenpfündiges Brot essen, bevor sie sich aufmachen, um auf die rettende Wiese zu gelangen.

Die Männer werden knapp, und die Frauen werden unter den Bäumen Schutz suchen, während sie seufzen: “Wärst du mein Mann!”

Der schreckliche Krieg, der all diese Tragödien auslöst, wird ausbrechen, wenn die Frauen lange Kleider tragen und die Priester sich unter die Kaufleute mischen, denn dann wird das Maß der Dinge voll sein.

Und so endet die Prophezeiung von Spielbähn oder Spielbernd, eine uralte Weissagung, die im Gedächtnis der Menschen weiterlebt und uns an die Vergänglichkeit und den Wandel der Zeiten erinnert.

Diese Sage wurde überliefert in dem Buch “Neue Bergische Sagen”, gesammelt von Otto Schell und im Jahr 1905 in Elberfeld veröffentlicht.