Rhein-Sieg-Kreis plant einheitlichen On-Demand-Verkehr

Der Rhein-Sieg-Kreis steht vor einer bedeutenden Wende in seinem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Mit dem ambitionierten Vorhaben, einen kreisweiten, einheitlichen On-Demand-Verkehr unter der Dachmarke “Rhesi” zu etablieren, setzt der Kreis neue Maßstäbe in der flexiblen Mobilität.

In einer bevorstehenden Sitzung des Ausschusses für Planung und Verkehr am 26. Februar 2024 wird über die Weiterentwicklung bedarfsgesteuerter Verkehre entschieden. Der Plan sieht vor, den bestehenden On-Demand-Verkehr in Neunkirchen-Seelscheid mit Auslaufen der Förderung zu beenden und ihn in ein neues System zu überführen. Die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft mbH (RSVG) und die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) werden eng zusammenarbeiten, um auf der neuen Mobilitätsplattform der RVK eine nahtlose Integration zu gewährleisten.

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die bedarfsgesteuerten Verkehre in ihrer derzeitigen Form nur bedingt die verkehrlichen Bedürfnisse in ländlich strukturierten Räumen erfüllen. Mit hohem finanziellen Aufwand pro Fahrgast und geringer Nachfragebündelung stehen die Verantwortlichen vor der Herausforderung, das System effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Die Einführung des einheitlichen On-Demand-Verkehrs “Rhesi” soll diesen Problemen entgegenwirken und eine zukunftsfähige Lösung bieten.

Doch trotz der positiven Resonanz auf das On-Demand-Verkehrsmodell in Neunkirchen-Seelscheid, das im Vergleich zum vorherigen Anrufsammeltaxi (AST) eine Verzehnfachung der Fahrgäste verzeichnete, werfen die Kosten und die Nachhaltigkeit des Projekts Probleme auf.

Die vorliegenden Zahlen offenbaren die finanzielle Herausforderung des On-Demand-Verkehrs: Jede Fahrt bei “Rhesi” wurde mit durchschnittlich 11,70 Euro bezuschusst, wobei bisher 75% der Kosten durch Fördermittel gedeckt wurden. Diese Förderung fällt aber Ende 2024 weg. Dies wirft die Frage auf, wie das Projekt nach dem Auslaufen der Förderung finanziell tragfähig gestaltet werden kann.

Mit dem Auslaufen der aktuellen Angebote und dem Übergang zu “Rhesi” ab 2025 steht der Rhein-Sieg-Kreis vor der Herausforderung, ein finanziell nachhaltiges Modell zu entwickeln. Der Erfolg und die Akzeptanz von “Rhesi” könnten durch Einschränkungen im Angebot und in den Bedienungszeiten, bedingt durch die Finanzierbarkeit, beeinträchtigt werden. Die Befürchtung eines Rückbaus des ÖPNV-Angebots steht im Raum.

OrtFahrgäste (FG)BesetzungAusgleichAusgleich/FG
Bornheim3.4401,139.320 €11,40 €
Lohmar10.2701,2131.470 €12,80 €
Much4.3101,153.810 €12,50 €
Ruppichteroth2701,16.830 €25,30 €
Hennef7.5501,392.620 €12,30 €
Bad Honnef4.7201,577.990 €16,50 €
Windeck1.9101,221.050 €11,00 €
Summe32.4701,2423.090 €13,00 €
ODV Rhesi14.8001,3173.690 €11,70 €

Das Artikelbild ist ein Beispielbild von Miran Lesnik auf Pixabay.