Landrat beharrt auf Gefängnisstrafen für Schwarzfahrer – heftige Kritik von VuG

Die Kreistagsgruppe Vernunft und Gerechtigkeit (VuG) die Entscheidung des Landrats und der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) scharf kritisiert, an der strafrechtlichen Verfolgung von Schwarzfahrern festzuhalten.

Dieser Ansatz steht im deutlichen Gegensatz zu progressiveren Maßnahmen anderer Städte, wie Köln, wo Schwarzfahren neuerdings als Ordnungswidrigkeit und nicht als Straftat behandelt wird.

Frank Kemper, Mitglied der VuG, verurteilt diese Praxis als unsinnig und kontraproduktiv. Er argumentiert, dass die Kriminalisierung von Schwarzfahren nicht nur menschlich, sondern auch finanziell teuer ist, ohne jeglichen Nutzen zu bringen. Kemper betont, dass niemand von der Inhaftierung von Schwarzfahrern profitiert und dies lediglich Armut kriminalisiert.

Die VuG lobt den Beschluss des Kölner Stadtrats und schlägt vor, diesen als Vorbild für den Rhein-Sieg-Kreis zu nehmen. Die Gruppe fordert die RSVG und die Kreisverwaltung auf, ihre Haltung zu überdenken und nach sozial gerechteren Lösungen zu suchen, die Menschen nicht weiter in die Isolation treiben. Kemper und die VuG appellieren für einen menschlicheren Umgang mit dem Problem, das oft aus finanzieller Not heraus entsteht, und fordern die Entkriminalisierung des Schwarzfahrens.

In der offiziellen Antwort der RSVG wird betont, dass sie weiterhin Fälle von Beförderungserschleichung strafrechtlich verfolgen wird, bis entsprechende juristisch-politische Entscheidungen getroffen werden.

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