In einer Zeit, als eine entsetzliche Dürre das Land plagte und die Bewohner von weit und breit verzweifelt nach Rettung suchten, tritt die heilige Adelheid auf den Plan. Aufgrund des flehenden Gebets der Menschen beschließt sie, Hilfe zu leisten, und ergreift eine außergewöhnliche Maßnahme, die bis heute das Leben der Menschen in Beuel beeinflusst.
Die Legende erzählt von einem trostlosen Augenblick, als die ausgedörrte Erde den Menschen kaum mehr Nahrung und Wasser bieten konnte. Die Flüsse waren fast vollständig ausgetrocknet, und die Sonne brannte gnadenlos vom Himmel. In dieser verzweifelten Situation riefen die Einwohner von Beuel und der umliegenden Region zu Gott und den Heiligen um Hilfe.
In ihrer Not wandten sie sich besonders an die heilige Adelheid, eine verehrte Heilige, die für ihre Großzügigkeit und ihr Mitgefühl bekannt war. Adelheid hörte das Gebet und fühlte das Leid der Menschen. Tief bewegt von ihrer Notwendigkeit beschloss sie, ein Wunder zu wirken.
Mit einem mächtigen Stoß ihres Stabes in die Erde öffnete sich ein Spalt, und zu aller Überraschung begann frisches, reines Wasser aus der Tiefe der Erde zu sprudeln. Es war, als hätte die Erde selbst auf den Ruf der Menschen reagiert und ihr wertvolles Gut, das Wasser, freigeben.
Dieser Quell, der aus der Erde entsprang, erhielt den Namen “Adelheids-Pützchen” zu Ehren der heiligen Adelheid. Das Wasser, das aus diesem Pützchen floss, war nicht nur erfrischend, sondern auch heilend. Die Bewohner von Beuel und den benachbarten Gemeinden schöpften Hoffnung und Lebensfreude aus dieser unerwarteten Quelle.
Bis heute fließt das Wasser aus dem Adelheids-Pützchen, und die Legende der heiligen Adelheid wird in der Region lebendig gehalten. Es erinnert die Menschen daran, dass in den schwersten Zeiten Hoffnung und Hilfe von unerwarteter Seite kommen können.
Quelle: Diese Legende stammt aus dem Buch “Neue Bergische Sagen”, gesammelt von Otto Schell und im Jahr 1905 in Elberfeld veröffentlicht.
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