Der Ägidienberg

Tief in der Geschichte des Ägidienbergs verbirgt sich eine faszinierende Sage, die nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die lokale Bedeutung dieses Ortes hervorhebt. Der Ägidienberg, ein Ort von mystischer Schönheit und historischer Relevanz, hat seine eigene Geschichte zu erzählen.

Ursprünglich als “Galgenberg” bekannt, erhielt der Ägidienberg seinen Namen im Laufe der Jahrhunderte. Doch wie kam es zu dieser Namensänderung und welche Geheimnisse verbergen sich hinter dieser Bezeichnung?

Die Sage beginnt mit einem düsteren Kapitel der Geschichte. Auf dem Gipfel des Ägidienbergs stand einst ein Galgen, der dem Ort seinen ursprünglichen Namen verlieh. In diesen finsteren Zeiten wurden Verurteilte hier zur Schau gestellt, ein düsterer Anblick für diejenigen, die den Berg passierten.

Doch die Geschichte des Ägidienbergs nimmt eine Wendung, als eine Kirche an der Stelle errichtet werden sollte, wo heute die Kirche von Ägidienberg majestätisch aufragt. Lange Zeit hatte an dieser Stelle bereits eine alte Kirche gestanden, aber die Notwendigkeit eines Neubaus machte sich bemerkbar. Der Plan war, die Kirche im Tal bei Retscheid, an einem Ort namens “zur Kluse”, zu errichten. Der Bau begann, doch seltsamerweise brachen die errichteten Strukturen über Nacht immer wieder in sich zusammen.

Verzweifelt auf der Suche nach einer geeigneten Baustelle, unternahmen die Menschen einen ungewöhnlichen Schritt. Sie luden einen Esel mit Steinen und ließen ihn los. Der Esel bewegte sich zielstrebig den Berg hinauf, bis er den mit Dornen bewachsenen Gipfel erreichte. Dort legte er sich nieder, und genau an dieser Stelle begann man sofort mit dem Kirchenbau.

Erstaunlicherweise wurde dieser Bau erfolgreich abgeschlossen, und die Kirche von Ägidienberg steht heute an genau dieser Stelle, die der Esel ausgewählt hatte.

Quelle: “Neue Bergische Sagen”, gesammelt von Otto Schell, erschienen 1905 in Elberfeld.

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