Geistersicht in Rosbach a. d. Sieg

In den verschlungenen Wegen der Geschichte verbergen sich oft Geschichten, die sowohl faszinierend als auch unheimlich sind. Eine solche Sage entführt uns in die Gegend von Rosbach a. d. Sieg, wo ein junger Mann ein unvergessliches Erlebnis hatte, das sein Leben für immer veränderte.

Rosbach a. d. Sieg, ein malerisches Dorf im östlichen Rhein-Sieg-Kreis an der Grenze zu Rheinland-Pfalz, war einst Schauplatz einer mysteriösen Begegnung, die die Bewohner bis heute in Erstaunen versetzt. In dieser idyllischen Gegend gab es ein Brauhaus, das dem jungen Mann als Schlafstätte diente. Doch eines Tages verkündete er, dass er nie wieder dort übernachten würde, ohne den Grund für diese Entscheidung preiszugeben.

Als man ihn nach dem Grund für seine plötzliche Abkehr von diesem Brauhaus fragte, schwieg er zunächst beharrlich. Doch schließlich brach er sein Schweigen und offenbarte einem älteren Freund das Geheimnis, das ihn so sehr beunruhigte. In einer düsteren Nacht war er aufgewacht und hatte sich nach draußen begeben, um seine Notdurft zu verrichten. Auf seinem Weg traf er auf eine Gestalt, die den Pfad in Richtung des nahegelegenen Kirchhofs einschlug.

Was diese Begegnung so außergewöhnlich machte, war die Tatsache, dass er die Person deutlich erkannte, obwohl er wusste, dass sie bereits vor langer Zeit verstorben war. Es war, als wäre die Vergangenheit lebendig geworden, und die Geister der Toten wandelten unter den Lebenden. Dieses erschreckende Ereignis hinterließ einen tiefen Eindruck auf den jungen Mann, der sich seitdem weigerte, in dem Brauhaus zu nächtigen.

Diese Sage wurde aus dem Buch “Neue Bergische Sagen” von Otto Schell aus dem Jahr 1905 überliefert.

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