NRW-Verkehr im Wandel: Trotz gestiegener Kilometerleistung weniger Fahrgäste seit 2019

Im dritten Quartal 2023 verzeichnet der Personennahverkehr in Nordrhein-Westfalen eine bemerkenswerte Entwicklung: Obwohl die Beförderungsleistung gegenüber 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie, deutlich gestiegen ist, zeigt sich ein Rückgang der Fahrgastzahlen.

Die nordrhein-westfälischen Verkehrsunternehmen beförderten, ermittelt von IT.NRW, von Juli bis September 2023 rund 518 Millionen Fahrgäste. Dies entspricht einem leichten Anstieg von 0,6 Prozent gegenüber 2022, aber einem Rückgang von 4,4 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2019. Die Beförderungsleistung erreichte im gleichen Zeitraum etwa 4,8 Milliarden Personenkilometer, was einem Anstieg von 11,1 Prozent gegenüber 2022 und bemerkenswerten 31,9 Prozent mehr als im dritten Quartal 2019 entspricht.

Interessant ist hierbei der deutliche Unterschied in der Entwicklung zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln. Während der Eisenbahnverkehr mit rund 42,8 Millionen beförderten Personen im Vergleich zu 2019 fast doppelt so viele Fahrgäste zählte, verzeichneten die Straßenbahnen mit 158,1 Millionen Personen einen Rückgang von 3,2 Prozent gegenüber 2022 und einen noch deutlicheren Rückgang im Vergleich zu 2019. Bei den Omnibussen wurden rund 333,5 Millionen Fahrgäste befördert, was einem leichten Anstieg von 1,6 Prozent gegenüber 2022 entspricht, jedoch ebenfalls einen Rückgang im Vergleich zu 2019 zeigt.

Warum ist die Beförderungsleistung gestiegen, während die Fahrgastzahlen im Vergleich zu 2019 zurückgegangen sind? Experten vermuten verschiedene Faktoren, darunter möglicherweise langfristige Veränderungen im Mobilitätsverhalten der Bevölkerung und strukturelle Anpassungen im Verkehrssystem.

Die nordrhein-westfälischen Verkehrsunternehmen erfassen vierteljährlich Daten von Unternehmen mit einer Beförderungsleistung von mindestens 250.000 Fahrgästen pro Jahr, einschließlich privater Busunternehmen im Linienverkehr.

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