US-Friedensplan für Ukraine: Einigung auf Kernbedingungen, Finalisierung in Sicht

Diplomatische Bemühungen um einen Friedensplan und aktuelle Frontentwicklungen

Die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges haben in den letzten 48 Stunden an Intensität gewonnen, wobei sich die Aufmerksamkeit auf einen von der US-Regierung vermittelten Friedensplan richtet. Gleichzeitig gehen die Kämpfe an der Front weiter, insbesondere im Osten der Ukraine.

Diplomatische Entwicklungen

  • US-Präsident Donald Trump gab am 25. November bekannt, dass die Ukraine und die Vereinigten Staaten einen ursprünglich vorgeschlagenen 28-Punkte-Friedensplan „feinabgestimmt“ hätten, wobei zusätzliche Beiträge aus der Ukraine und Russland berücksichtigt wurden. Es gäbe nur noch „wenige“ verbleibende Uneinigkeiten.
  • Ein US-Beamter teilte CBS News am Dienstag, dem 26. November, mit, dass die ukrainische Regierung „einem Friedensabkommen zugestimmt“ habe, das von der Trump-Administration vermittelt wurde.
  • Rustem Umerow, Berater für nationale Sicherheit der Ukraine, äußerte die Hoffnung, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj noch vor Ende November in die USA reisen könnte, um ein Abkommen zu finalisieren. Umerow sagte, die Ukraine habe den „Kernbedingungen“ eines Friedensvorschlags im Rahmen der laufenden Gespräche in Abu Dhabi zugestimmt. Andrij Jermak, Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, erklärte am 25. November gegenüber Axios, dass US- und ukrainische Beamte sich im Prinzip auf die meisten Aspekte des jüngsten Friedensvorschlags geeinigt hätten und Selenskyj territoriale Zugeständnisse direkt mit Trump verhandeln wolle.
  • Olga Stefanishyna, die ukrainische Botschafterin in den USA, erklärte jedoch am Sonntag (23. November), dass ihr Land nicht allen Bedingungen des Entwurfs des 28-Punkte-Friedensplans zugestimmt habe, der an die Presse gelangt war. Sie betonte, dass es bei diesem Plan eher um „die Beendigung des Krieges und die Einstellung des militärischen Engagements“ gehe als um Gerechtigkeit.
  • Die russische Regierung reagierte verhalten. Ein Sprecher des Kremls erklärte am Mittwoch, dem 26. November, es sei „verfrüht“, von einer baldigen Lösung zu sprechen. Russland habe den jüngsten Entwurf des US-Plans zur Beendigung des Ukraine-Krieges geprüft und bewerte einige Aspekte positiv, wünsche aber eine Diskussion über die anderen Teile.
  • Der vorgeschlagene Plan umfasste laut früheren Berichten Bestimmungen, die Selenskyj in der Vergangenheit abgelehnt hatte, wie die Forderung, dass die Ukraine ihre gesamte Region Donezk – einschließlich nicht von Russland besetzter Teile – aufgeben und ihren Beitritt zur NATO beenden müsse. Ein Begleitdokument soll Sicherheitsgarantien beinhalten, die den Bestimmungen des NATO-Vertrags Artikel 5 ähneln.
  • US-Präsident Trump beauftragte seinen Gesandten Steve Witkoff, sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau zu treffen, und US-Heeresminister Daniel Driscoll mit einer ukrainischen Delegation. Ein Sprecher Driscolls bestätigte, dass er am 24. und 25. November mit einer russischen Delegation in Abu Dhabi gesprochen habe.
  • Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan betonte in einem Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dass alle diplomatischen Mittel eingesetzt werden sollten, um den Krieg durch einen gerechten und dauerhaften Frieden zu beenden. Die Türkei werde ihre Bemühungen fortsetzen, die Kriegsparteien zu „friedlichen Verhandlungen“ zusammenzubringen.

Entwicklungen an der Front

  • Die Kämpfe an der Frontlinie halten unvermindert an. Russische Streitkräfte haben laut dem ukrainischen Analyse- und Kartierungsgruppe DeepState am 26. November die Einnahme der Dörfer Promin in der Oblast Donezk und Wysoke in der Oblast Saporischschja abgeschlossen. Diese Verluste verdeutlichen die Belastung der ukrainischen Verteidigungslinien vor dem Winter.
  • Die Lage in Richtung Pokrowsk bleibt ernst und dynamisch, da die russischen Streitkräfte ihre neue Angriffstaktik nutzen, um Pokrowsk einzunehmen und die ukrainischen Kräfte in Myrnohrad zu umzingeln. Laut ukrainischen Medienberichten vom 25. November kontrollieren die russischen Streitkräfte Pokrowsk südlich der Donezka-Eisenbahn.
  • In den letzten 24 Stunden wurden bei russischen Angriffen mindestens eine Person getötet und 37 weitere verletzt (Stand 26. November). Die ukrainische Luftwaffe meldete, dass Russland in der Nacht zwei ballistische Iskander-M-Raketen und 90 Angriffs-Drohnen eingesetzt habe, von denen 72 abgefangen oder unterdrückt wurden.
  • In der Nacht vom 24. auf den 25. November töteten russische Angriffe mindestens sieben ukrainische Zivilisten und verletzten mindestens 20 in Kiew, zudem wurde die ukrainische Energieinfrastruktur getroffen. Russische Drohnen verletzten in derselben Nacht den Luftraum Rumäniens und Moldawiens.
  • Ukrainische Streitkräfte befreiten am 26. November einen Soldaten aus russischer Gefangenschaft in Pokrowsk. Ukrainische Drohnenbetreiber zerstörten zudem ein russisches Flammenwerfersystem vom Typ TOS-1A Solntsepyok im Raum Lyman.

Aktuelle Regierungsämter

  • Präsident der Ukraine: Wolodymyr Selenskyj
  • Premierministerin der Ukraine: Julija Swyrydenko (seit 17. Juli 2025)
  • Verteidigungsminister der Ukraine: Denys Schmyhal (seit 17. Juli 2025)
  • Außenminister der Ukraine: Andrij Sybiha
  • Präsident der Vereinigten Staaten: Donald Trump
  • Präsident der Russischen Föderation: Wladimir Putin
  • Premierminister der Russischen Föderation: Michail Mischustin (seit 14. Mai 2024)
  • Außenminister der Russischen Föderation: Sergej Lawrow

Quellen:

Bild: KI-Generiert (Gemini)


Report (27.11.2025) – Brennpunkt-Redaktion