Humanitäre Krise in Gaza trotz Waffenruhe
Die humanitäre Lage im Gazastreifen bleibt Ende November 2025 kritisch, auch Wochen nach dem Inkrafttreten einer von US-Präsident Donald Trump vermittelten Waffenruhe am 9. Oktober. Täglich werden weiterhin israelische Angriffe in Gaza gemeldet, und beide Seiten werfen einander Verstöße gegen die Vereinbarung vor.
Besonders die Zivilbevölkerung leidet unter den anhaltenden Bedingungen. Heftige Regenfälle und sinkende Temperaturen verschärfen die Situation für Tausende von Kindern und Familien, die in provisorischen Zelten ohne ausreichenden Schutz leben müssen. Die schlechten hygienischen Bedingungen in Kombination mit der Kälte erhöhen drastisch das Risiko für vermeidbare, oft tödlich verlaufende Krankheiten. Nach über zwei Jahren Krieg sind grundlegende Gesundheitsdienste stark beeinträchtigt. UNICEF hat eine Impfkampagne für rund 44.000 Kinder unter drei Jahren gestartet, um Lücken in der Gesundheitsversorgung zu schließen und Kinder vor Krankheiten wie Masern, Polio oder Diphtherie zu schützen.
Einige internationale Beobachter, wie Al Jazeera, bezeichnen die vermeintliche Waffenruhe als „diplomatische Farce“ und eine „Deckung für die fortgesetzte Vernichtung, Vertreibung und Auslöschung des palästinensischen Volkes in Gaza“. Seit Beginn der Waffenruhe sollen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza die Leichen von 29 Menschen in den letzten 48 Stunden in Krankenhäuser gebracht worden sein, wodurch sich die Zahl der palästinensischen Todesopfer in Gaza auf insgesamt 68.116 erhöhte. Die Vereinten Nationen und ihre Organisationen, darunter UNRWA, berichten von einer weiterhin katastrophalen Lage.
Die „Gaza Humanitarian Foundation“ (GHF), eine von den USA und Israel unterstützte Stiftung, hat ihren Einsatz im Gazastreifen am 24. November, sechs Wochen nach Beginn der Waffenruhe, eingestellt. Die GHF hatte während ihres viereinhalbmonatigen Einsatzes nach eigenen Angaben über 187 Millionen Mahlzeiten verteilt und wurde als Alternative zu anderen Hilfsorganisationen gesehen, denen Israel kritisch gegenübersteht. Die Hamas kritisierte die Methoden der GHF jedoch als kollaborativ mit Israel und „völlig losgelöst von humanitären Grundsätzen“. Berichte über tödliche Zwischenfälle in der Nähe der GHF-Verteilstellen gab es jedoch immer wieder.
Die erste Phase des Friedensplans sah vor, dass sich Israel auf eine „gelbe Linie“ entlang der Nord-, Süd- und Ostgrenzen Gazas zurückzieht und weiterhin über 50 Prozent des Gazastreifens kontrolliert. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, Versuche, diese Linie zu überschreiten, würden mit Beschuss beantwortet. Die Einigung sollte auch die Freilassung der noch in Gaza festgehaltenen Geiseln ermöglichen und die Ausweitung der humanitären Hilfe erleichtern.
Quellen:
- Current time information in באר שבע, IL.
- Gaza News: Kinder durch Regenfälle und Kälte gefährdet – UNICEF Deutschland
- Regional Flash Update #52 Syria Situation (8 November 2025) – Syrian Arab Republic
- Ausschreitungen in Syrien: Diesmal fallen die Schüsse in Homs | taz.de
- UNRWA | United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees
- Iran: Nach Angriffen aktuell keine Uran-Anreicherung | Abendzeitung München
- Syria, November 2025 Monthly Forecast – Security Council Report
- 2025 will be a decisive year for Iran’s nuclear program – Atlantic Council
- Syrien – Erneut gewalttätige Ausschreitungen gegen Alawiten in Homs – Deutschlandfunk
- Syrien bleibt instabil, auch wenn der Westen es anders will | JACOBIN Magazin
- Umstrittene Gaza-Stiftung GHF stellt Arbeit in Gaza ein – SWI swissinfo.ch
- Tracking Palestinian, Israeli deaths since the Gaza ceasefire went into effect | CBC News
- Tracking Palestinian, Israeli deaths since the Gaza ceasefire went into effect – CBC
- Chronik des Kriegs in Nahost seit 2023 – Wikipedia
- Prosecutors at International Tribunal on Palestine Accuse Israel of Ecocide – Truthout
- WAFA: Palestinian News & Information Agency
- Internationale Atomenergieorganisation – DER SPIEGEL
- Nahost – Gaza Humanitarian Foundation stellt offiziell Arbeit ein – Deutschlandfunk
- Iran’s nuclear programme after the strikes – The International Institute for Strategic Studies
- No, there is no ceasefire in Gaza | Israel-Palestine conflict – Al Jazeera
- Neue Atomgespräche mit Iran – Stiftung Wissenschaft und Politik
- UNO-Sicherheitsrat stimmt für US-Friedensplan – was das bedeutet – News – SRF
- Saudi-Arabiens Kronprinz plant diplomatische Annäherung an Israel im Nahen Osten
- Huthi-Konflikt – Wikipedia
- Umstrittene Gaza-Stiftung GHF stellt Arbeit in Gaza ein – klamm.de
- Militärintervention im Jemen seit 2015 – Wikipedia
- Jemen – World Socialist Web Site
- F-35-Deal mit Saudi-Arabien löst Empörung in Israel aus – klamm.de
- Die Angriffe der Huthi auf die Handelsschifffahrt im Roten Meer und im Golf von Aden sowie die Reaktionen der internationalen St – Deutscher Bundestag
- taz.de | taz.de
- Aktuelle Situation für Seeschiffe im Roten Meer – Auswirkungen auf die globalen Lieferketten | NAVIS – the cargo company
Bild: Pixabay / hosnysalah
Report (25.11.2025) – Nahost-Korrespondent




