Gesundheitswesen: Warken übernimmt, Reform und Finanzen im Fokus

Aktuelle Meldungen aus dem Gesundheitswesen: Patientenwohl und Personal im Fokus

Die letzten Tage brachten wichtige Entwicklungen und Debatten im deutschen Gesundheitswesen mit sich, die insbesondere das Wohl der Patientinnen und Patienten sowie die Arbeitsbedingungen des Personals berühren. Eine zentrale Rolle spielt dabei die aktuelle Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU), die ihr Amt seit dem 6. Mai 2025 innehat und sich den Herausforderungen der Krankenhausreform und der angespannten Finanzlage der Krankenkassen stellen muss. Ihr Vorgänger, Karl Lauterbach (SPD), der bis zum 6. Mai 2025 Bundesgesundheitsminister war, leitet nun den Bundestagsausschuss für Forschung, Technologie, Raumfahrt und Technikfolgenabschätzung.

Krankenhäuser und die laufende Reform

Die von der früheren Regierung angestoßene Krankenhausreform, die am 1. Januar 2025 in Kraft treten soll, bleibt ein dominierendes Thema. Auf dem 48. Deutschen Krankenhaustag, der vom 17. bis 20. November 2025 in Düsseldorf stattfand, wurde die „große Krankenhausreform“ intensiv diskutiert. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken nahm an der Eröffnungsveranstaltung teil, die unter dem Motto „Neustart Krankenhauspolitik – Mut zur Veränderung“ stand.

Aktuelle Änderungen zum DRG-System für das Jahr 2026 wurden am 24. November 2025 bekannt gegeben. Eine deutliche Neuerung ist die Verdreifachung der im Rahmen von Hybrid-DRGs vergüteten Prozeduren auf 69. Diese massive Erweiterung des Leistungskatalogs hat direkte Auswirkungen auf die Fallzahlen und somit auf die Budgetplanung der Krankenhäuser. Seitens der Vertragsärzte wird jedoch Kritik an der mangelnden Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Datengrundlagen geäußert.

Für viele Krankenhäuser, insbesondere in ländlichen Regionen, geht es um die Existenz. Das Ringen um eine auskömmliche Finanzierung und die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung ist spürbar, und die Sorge vor weiteren Klinikschließungen wächst. Erst am 24. November 2025 wurde zudem die FOCUS-Klinikliste 2026 veröffentlicht, die Aufschluss über die Leistungsfähigkeit einzelner Häuser gibt.

Krankenkassenbeiträge unter Druck

Eine besorgniserregende Nachricht für Millionen Versicherte kam am 21. November 2025: Der Bundesrat hat ein Sparpaket der Regierung, das eigentlich die Krankenkassenbeiträge stabilisieren sollte, vorerst gestoppt. Die Länderkammer rief den Vermittlungsausschuss an, wodurch geplante Einsparungen bei den Krankenhäusern von knapp zwei Milliarden Euro nicht wie vorgesehen zum Jahreswechsel wirksam werden können. Dies könnte bedeuten, dass die Versicherten diese Summe über höhere Beiträge schultern müssen.

Bereits im Oktober 2024 wurde bekannt, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung für 2025 um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent steigen wird, was einen Gesamtbeitrag von 17,1 Prozent des Bruttolohns bedeutet. Die jüngste Entscheidung des Bundesrates verstärkt die Befürchtung, dass die finanzielle Belastung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber weiter zunehmen könnte, und die Diskussionen um eine strukturelle Lösung der Finanzprobleme der GKV intensivieren sich.

Pflegenotstand und Arbeitsbedingungen

Der Pflegenotstand bleibt eine Dauerbaustelle und eine enorme Belastung für das Gesundheitssystem und sein Personal. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) diskutiert im November 2025 verstärkt über zusätzliche Befugnisse für Pflegefachpersonen und die Berücksichtigung ihrer Heilkunde im Leistungsrecht. Dies wird als notwendiger Schritt für eine bessere Versorgung und zur Entlastung des Personals angesehen. Zudem wurde ein Positionspapier zu einem eigenen Datenraum für die Pflege vorgestellt, um Evidenz, Qualität und politische Gestaltungskraft zu stärken.

Obwohl im Oktober 2025 das neue Pflegefachassistenzgesetz verabschiedet wurde, das eine bundesweit einheitliche Ausbildung zum Ziel hat, bleiben laut DBfK noch Kritikpunkte bestehen. Die Sicherstellung einer adäquaten Personalbemessung und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sind essenziell, um dem steigenden Bedarf an Pflegeleistungen gerecht zu werden und die Abhängigkeit von ausländischen Fachkräften nicht weiter zu erhöhen.

Medikamentenmangel

Obwohl bereits im Juni 2023 ein Gesetz zur Bekämpfung von Arzneimittel-Lieferengpässen beschlossen wurde, bleibt das Thema der Medikamentenversorgung relevant. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) gab nach der Sitzung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) vom 10. bis 13. November 2025 bekannt, dass zehn neue Arzneimittel zur Zulassung empfohlen wurden. Dies ist ein Zeichen für Fortschritte bei der Entwicklung neuer Therapien, doch die Verfügbarkeit bestimmter Medikamente in Deutschland bleibt eine Herausforderung, die weiterhin aufmerksam verfolgt wird.

Quellen:

Bild: Pixabay / ThuyHaBich


Report (25.11.2025) – Gesundheitswesen