US-Friedensplan setzt Ukraine unter massiven Druck

Aktueller Lagebericht zum Ukraine-Krieg: Diplomatische Bemühungen um US-Friedensplan

Die diplomatischen Aktivitäten rund um den Ukraine-Krieg haben sich in den letzten 48 Stunden stark auf einen von den USA vorgeschlagenen Friedensplan konzentriert, der bei den europäischen Verbündeten und der Ukraine auf gemischte Reaktionen stößt. Dieser Plan, der Berichten zufolge zwischen US-amerikanischen und russischen Beamten ausgearbeitet wurde, sieht weitreichende Zugeständnisse der Ukraine vor und setzt Kiew unter Druck, einer Einigung noch vor dem amerikanischen Thanksgiving-Feiertag (27. November) zuzustimmen.

Der von US-Präsident Donald Trump unterstützte 28-Punkte-Entwurf wurde am Donnerstag, dem 20. November 2025, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vom US-Armeesekretär Daniel Driscoll überreicht. Zu den umstrittenen Bestimmungen des Plans gehören die Forderung an die Ukraine, Gebiete im östlichen Donbas, auf der Krim sowie in den Regionen Donezk und Luhansk abzutreten und das Militär auf 400.000 Mann zu reduzieren. Zudem müsste die Ukraine auf eine NATO-Mitgliedschaft verzichten.

Präsident Selenskyj äußerte sich am Freitag in einer Fernsehansprache, dass sich die Ukraine in einem „der schwierigsten Momente ihrer Geschichte“ befinde und vor einer „sehr schwierigen Wahl“ stehe: entweder die Würde zu verlieren oder einen wichtigen Partner zu riskieren. Er kündigte an, konstruktive Gespräche mit Washington zu führen und Alternativen zu den Vorschlägen zu unterbreiten, wobei er die Abstimmung mit europäischen Partnern betonte.

Die europäischen Verbündeten, darunter der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz, der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer, haben ihre unveränderte und volle Unterstützung für Kiew bekräftigt. Bundeskanzler Merz, der am 6. Mai 2025 sein Amt angetreten hat, betonte, dass Kriege nicht von Großmächten über die Köpfe der betroffenen Länder hinweg beendet werden dürfen und dass Kiew robuste Sicherheitsgarantien benötigt. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul unterstrich, dass ein Friedensplan die Souveränität der Ukraine anerkennen und solide Sicherheitsgarantien beinhalten müsse. Europäische Vertreter, einschließlich deutscher Beamter, arbeiten an Gegenentwürfen und streben Änderungen an mindestens vier Punkten des US-Plans an, insbesondere bezüglich territorialer Konzessionen und der Reduzierung der ukrainischen Armee.

Russlands Präsident Wladimir Putin, der weiterhin im Amt ist, hat den US-Plan positiv aufgenommen und erklärt, er könne „die Grundlage für eine endgültige friedliche Regelung“ bilden, während er gleichzeitig seine Zufriedenheit mit den aktuellen militärischen Errungenschaften zum Ausdruck brachte.

Für Sonntag, den 23. November 2025, sind in der Schweiz Gespräche zwischen Vertretern der Ukraine, der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands angesetzt, um den vorgeschlagenen Friedensplan zu erörtern und die europäischen Positionen zu stärken.

An der Front gab es in den letzten 48 Stunden keine entscheidenden Durchbrüche, jedoch anhaltende Gefechte. Ukrainische Kräfte führten Gegenangriffe in Richtung Pokrowsk durch, während russische Offensiven in den Richtungen Siwersk und Welyka Burluk ohne bestätigte Geländegewinne fortgesetzt wurden. Zudem wurde Charkiw bei einem russischen Raketenangriff getroffen, wobei 32 Menschen verletzt wurden.

Quellen:

Bild: Pixabay / Engin_Akyurt


Report (23.11.2025) – Brennpunkt-Redaktion