Afrikas wachsende Schuldenkrise: Ein Ruf nach grundlegenden Reformen
Die Schuldenkrise in Ländern des Globalen Südens, insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent, spitzt sich zu und raubt vielen Staaten wichtige Handlungsspielräume für Entwicklung und soziale Leistungen. Aktuelle Berichte vom 17. November 2025 heben die Dringlichkeit der Situation hervor und fordern neue Ansätze zur Entlastung der betroffenen Länder.
Die steigende Schuldenlast in Afrika ist eine harte und ungerechte Realität. Immer mehr Länder müssen höhere Ausgaben für den Schuldendienst tätigen als für essenzielle Bereiche wie Gesundheit, Bildung oder Sozialleistungen. In einigen Fällen übersteigen die Schuldenausgaben sogar die kombinierten Budgets für zwei dieser drei zentralen staatlichen Leistungen.
Ein wesentlicher Faktor dieser Krise sind sogenannte illegitime Schulden, die von ehemaligen Kolonialmächten verursacht wurden und deren Auswirkungen bis heute spürbar sind. Afrikanische Länder, die bereits unter gesunkenen Steuereinnahmen während der COVID-19-Pandemie litten, sahen sich gleichzeitig mit unvermeidbaren Ausgaben im öffentlichen Gesundheitswesen konfrontiert. Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat diese Schocks zusätzlich verschärft und die Schuldenlast auf dem gesamten Kontinent weiter erhöht.
Als mögliche Lösung werden unter anderem die Umverteilung von Sonderziehungsrechten (SZR) des Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie eine Neugestaltung des SZR-Quotensystems diskutiert. Afrikanische Länder bekräftigen ihre Position, dass SZR-Zuteilungen dringend benötigt werden, um die Schuldenkrise zu bewältigen, und dass ihre Auszahlungen über die im Jahr 2021 erhaltenen 5 Prozent hinaus erhöht werden sollten. Zudem wird vorgeschlagen, SZR-Zuteilungen an die Afrikanische Entwicklungsbank als designierte Holdinggesellschaft für regionale und nationale Prioritäten weiterzuleiten.
Die Debatte um eine gerechtere globale Finanzarchitektur und effektive Mechanismen zum Schuldenerlass ist angesichts der tiefgreifenden Auswirkungen auf die Entwicklungsländer des Südens von entscheidender Bedeutung. Es bedarf einer grundlegenden Reform der Weltordnung, um den Ländern des Globalen Südens die notwendigen Ressourcen und den Handlungsspielraum für eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.
Quellen:
- Afrikas Weg aus der Verschuldung in einer sich wandelnden Welt | Heinrich-Böll-Stiftung. (2025, November 17). https://vertexaisearch.cloud.google.com/grounding-api-redirect/AUZIYQHDoHg10F60lcxWqCWAsA9JzLWCU49BuqL4AyHrTGZn7g7te7uVzT8ST-G3y5T5HCKFfuq-ExVmsfD6ReIo1p0VMoHzxvp8weorMboysm3xwUdbYJO1YgGTin8ku18ADBfr7926–x0he2mKx6TBdqjLxxz6DHkXHv1tHMlGjd0eCyI0pRhHNOGRknTsfAuLcNFKqXPMl63xL0=
Bild: KI-Generiert (Gemini)
Report (27.11.2025) – Global South Report




