Bildungssystem am Scheideweg: Eine aktuelle Bestandsaufnahme aus Sicht des besorgten Bürgers
Die Zukunft unserer Kinder steht auf dem Spiel, und wer genau hinschaut, sieht einen Bildungsnotstand, der sich nicht länger schönreden lässt. Woche für Woche erreichen uns Nachrichten, die das Vertrauen in unser Bildungssystem weiter erschüttern. Es ist an der Zeit, dass die Politik endlich handelt und nicht nur Sonntagsreden hält.
Lehrermangel und Bildungsnotstand: Eine „Dauerbaustelle“ mit alarmierenden Prognosen
- Aktuellen Berichten zufolge sehen 58 Prozent der Schulleitungen in Nordrhein-Westfalen das Bildungssystem als eine „Dauerbaustelle“. Gewalt gegen Lehrkräfte und der chronische Personalmangel sind demnach große Sorgenkinder. Das sind keine Einzelfälle, sondern ein bundesweites Problem, das unsere Schulen lähmt.
- Die Kultusministerkonferenz prognostizierte erst vor wenigen Wochen, am 10. November 2025, dass die Schülerzahlen in Deutschland bis 2032 um fast 600.000 Kinder und Jugendliche steigen werden – eine gewaltige zusätzliche Belastung für ein bereits überstrapaziertes System. Gleichzeitig bleibt der Lehrermangel ein drängendes Problem. Wie sollen wir diese zusätzlichen Schüler angemessen beschulen, wenn schon jetzt die Klassen überfüllt sind und qualifiziertes Personal fehlt?
Kita-Plätze: Ein Rechtsanspruch auf dem Papier, eine Enttäuschung in der Realität
- Trotz eines seit über zehn Jahren bestehenden Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz für Kinder ab dem ersten Lebensjahr fehlen bundesweit noch immer mehr als 300.000 Betreuungsplätze für unter Dreijährige. Im Westen Deutschlands ist die Lage dabei deutlich angespannter als im Osten. Das ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft! Wie sollen Eltern Familie und Beruf vereinbaren, wenn die Politik es nicht schafft, grundlegende Betreuung sicherzustellen?
- Obwohl die Lücke im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen ist, schreitet der Ausbau von Betreuungsplätzen insgesamt „kaum voran“. Es kann nicht sein, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in weiten Teilen der Bundesrepublik stark eingeschränkt bleibt, weil schlicht die Plätze fehlen.
Digitalisierung an Schulen: Langsame Fortschritte trotz neuer Versprechen
- Immerhin gibt es Lichtblicke: Der „Digitalpakt Schule 2.0“ wurde von Bund und Ländern vereinbart und soll unter der aktuellen Bundesregierung bis 2031 weitere fünf Milliarden Euro für digitale Ausstattung und Lehrerfortbildung bereitstellen. Für 2025 sind über zwei Milliarden Euro mit der Auflage digitaler Fortbildungskonzepte vorgesehen. Das ist ein wichtiger Schritt, der längst überfällig war.
- Doch der aktuelle Stand der Digitalisierung an deutschen Schulen ist weiterhin „ausbaufähig“. Viele Schulen kämpfen noch immer mit fehlender Infrastruktur und mangelnden digitalen Kompetenzen bei Lehrkräften. Es darf nicht passieren, dass der Digitalpakt 2.0 nur ein weiterer Tropfen auf den heißen Stein bleibt, während unsere Kinder Gefahr laufen, im internationalen Vergleich abgehängt zu werden.
Bafög: Ein Plus, das die Inflation kaum ausgleicht
- Die Bundesregierung hat in den letzten Wochen über Anpassungen beim BAföG diskutiert. Laut der Grünen Bundestagsfraktion sollen junge Menschen in Studium und Ausbildung künftig 90 Euro mehr pro Monat erhalten und weiterhin ein vergünstigtes Deutschlandticket nutzen können. Zudem wurden bereits für 2024 die Freibeträge um 5,25 Prozent angehoben und die Zuschüsse für Kranken- und Pflegeversicherung um 15 Euro erhöht.
- Doch die Realität sieht oft anders aus: Für viele Studierende bedeuten diese Erhöhungen angesichts der anhaltenden Inflation kaum eine reale Verbesserung, sondern eher einen Stillstand, wenn nicht sogar einen Rückschritt. Es braucht eine umfassende Reform, die das BAföG wirklich zu einem Instrument der Chancengleichheit macht und nicht nur Symptome lindert.
Chancengleichheit: Ein hehres Ziel, das zu oft eine leere Phrase bleibt
- Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) betonte am 5. November 2025 die Notwendigkeit einer nationalen Kraftanstrengung, um das Aufstiegsversprechen für alle Kinder zu erfüllen. Das ist eine wichtige Aussage, die aber Taten erfordert.
- Experten weisen immer wieder darauf hin, dass Bildungschancen in Deutschland stark vom sozioökonomischen Hintergrund der Familien abhängen. Die Zahlen der OECD belegen, dass Deutschland – entgegen dem Trend vieler anderer Länder – einen steigenden Anteil junger Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung verzeichnet. Das zeigt: Wir bestrafen Kinder dafür, in welche Familie sie hineingeboren werden.
- Drei Millionen Kinder und Jugendliche leben in Deutschland in Armut, ihre Talente werden nicht ausreichend gefördert, was ihre Zukunftschancen massiv beeinträchtigt. Es ist höchste Zeit, dass die Politik diesen Missstand endlich ernst nimmt und dafür sorgt, dass jedes Kind in unserem Land die gleichen Bildungschancen erhält – unabhängig vom Geldbeutel der Eltern oder der Postleitzahl.
Der besorgte Bürger fragt sich: Wann endlich wird der Fokus wirklich auf die Zukunft unserer Kinder gelegt? Wann werden aus Worten Taten, die unser Bildungssystem aus dem Krisenmodus holen und jedem Kind eine faire Chance ermöglichen?
Bild: KI-Generiert (Gemini)
Report (28.11.2025) – Bildungsredaktion




