Panama-Kanal-Verträge: 48 Jahre Diplomatie und Souveränität

Heute vor 48 Jahren: Die Panama-Kanal-Verträge und die Lehren der Diplomatie

Die Beziehungen zwischen Nationen sind ein komplexes Geflecht aus Wirtschaft, Politik und kulturellen Verbindungen. Konflikte und Spannungen sind unvermeidlich, doch ihre Bewältigung erfordert oft diplomatische Meisterleistungen. Ein solches historisches Ereignis, das die Macht diplomatischer Lösungen und die Neugestaltung internationaler Beziehungen unterstreicht, jährt sich heute zum 48. Mal: die Unterzeichnung der Panama-Kanal-Verträge.

Am 28. November 1977 wurden die Torrijos-Carter-Verträge unterzeichnet, die die schrittweise Übergabe der Kontrolle über den Panamakanal von den Vereinigten Staaten an Panama bis Ende 1999 festlegten. Diese Abkommen waren entscheidend für die Neudefinition der Beziehungen zwischen den USA und Lateinamerika und spiegelten einen Wandel hin zur Respektierung der Souveränität Panamas wider. Sie unterstreichen die Rolle des 28. Novembers als ein Datum, das mit diplomatischen Lösungen und der Neukonfiguration internationaler Machtdynamiken verbunden ist. Der damalige US-Präsident Jimmy Carter, der sich auch heute noch als Fürsprecher des Weltfriedens und der Menschenrechte engagiert, handelte die Verträge mit dem panamaischen Staatschef Omar Torrijos aus. Torrijos, der 1981 verstarb, war eine Schlüsselfigur in der panamaischen Geschichte, die das Land durch diese entscheidende Phase führte.

Diese historische Begebenheit bietet eine Perspektive auf aktuelle diplomatische Bemühungen, wie die jüngste, vorübergehende Entschärfung des Zollkonflikts zwischen den USA und China. Erst am 24. November 2025 telefonierten US-Präsident Donald Trump und der chinesische Präsident Xi Jinping. Dieses Gespräch, das erste persönliche Interaktion seit ihrem Treffen in Busan, Südkorea, diente dazu, die gemeinsamen Vereinbarungen von Busan weiter umzusetzen und die Stabilität in den Beziehungen zwischen China und den USA aufrechtzuerhalten. Im Zuge dessen haben die USA die 10-prozentigen „Fentanyl-Zölle“ auf chinesische Waren sowie die 24-prozentigen Gegenzölle auf chinesische Güter ausgesetzt. Auch China hat entsprechende Gegenmaßnahmen suspendiert. Diese Entwicklungen, die in den letzten 48 Stunden bekannt wurden, signalisieren einen Schritt weg von den zuvor eskalierten Handelsspannungen, die im Jahr 2025 die durchschnittlichen US-Zölle auf Importe auf 14,5 % ansteigen ließen – den höchsten Stand seit fast 90 Jahren.

Die Geschichte der US-Zollpolitik zeigt, dass Perioden des Protektionismus, wie sie zwischen 1861 und 1933 herrschten, von Phasen der Reziprozität abgelöst wurden, die ab 1934 zu einem erheblichen Rückgang der Zölle führten. Die heutige Situation, in der Washington und Peking durch diplomatische Kanäle eine Deeskalation anstreben, erinnert daran, dass auch in Zeiten tiefgreifender Meinungsverschiedenheiten der Dialog ein Weg zur Lösung bleiben kann. Die Panama-Kanal-Verträge vor 48 Jahren stehen als Zeugnis dafür, dass auch langwierige und scheinbar unüberwindbare Streitigkeiten durch Verhandlungen und den Willen zur Zusammenarbeit gelöst werden können, um eine stabilere internationale Ordnung zu schaffen.

Bild: Pixabay / neufal54


Report (28.11.2025) – Historiker