Sudan-Katastrophe und Nigers Pulverfass: Die Welt jenseits der etablierten Blöcke

Aktuelle Lagebericht: Entwicklungen außerhalb des westlichen und BRICS-Blocks

Die Welt schaut dieser Tage oft auf die bekannten Brennpunkte, doch abseits der Schlagzeilen formen sich auch in Staaten, die weder dem Westen noch den BRICS-Ländern zugerechnet werden, wichtige wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Realitäten. Hier ein Überblick über die jüngsten Entwicklungen, betrachtet mit nüchternem Blick auf Interessen statt auf moralische Empörung.

Afrikanischer Kontinent: Kriege, Entführungen und Handelspolitik

  • Im Sudan spitzt sich die humanitäre Lage dramatisch zu. Berichte von Amnesty International vom 25. November 2025 zeichnen ein erschreckendes Bild: Nach der Einnahme von El Fasher durch die Rapid Support Forces (RSF) in Nord-Darfur gibt es glaubwürdige Schilderungen über gezielte Tötungen unbewaffneter Männer, Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen sowie Geiselnahmen. Diese brutalen Auseinandersetzungen führen dazu, dass über 30 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, und die Situation wird als die größte humanitäre Krise des 21. Jahrhunderts beschrieben. Interessant hierbei: Eine aktuelle Analyse vom 27. November 2025 deutet darauf hin, dass die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) eine Schlüsselrolle als Waffenlieferant für die RSF spielen, was den Konflikt befeuert.
  • Niger bleibt ein Pulverfass. Die politische Instabilität nach dem Putsch im Juli 2023 hält an. Im November 2024 entzog die regierende Junta sieben Personen, die der zivilen Regierung angehörten, die Staatsangehörigkeit. Die Sicherheitslage hat sich weiter verschlechtert, mit zunehmender Gewalt von Aufständischen und Milizen, besonders im Südwesten. Niger hat sich mit Burkina Faso und Mali zur Allianz der Sahelstaaten zusammengeschlossen, während die militärische Zusammenarbeit mit den USA im September 2024 beendet wurde.
  • In Nigeria sorgen Massenentführungen für Entsetzen. Berichte vom 23. November 2025 sprechen von der Verschleppung Hunderter Kinder und Lehrer aus einer katholischen Schule im Bundesstaat Niger. Nur wenige Tage zuvor wurden weitere Mädchen aus einer staatlichen Schule entführt. Präsident Bola Tinubu sagte seine Teilnahme am G20-Gipfel ab, um sich der prekären Sicherheitslage im Land zu widmen, die von kriminellen Banden und Terrorgruppen weiter angeheizt wird.
  • Der Handel mit Afrika stand im Fokus des EU-AU-Gipfeltreffens am 24. November 2025 in Angola. Hier wurde deutlich, dass die EU zwar weiterhin größter Handelspartner bleiben will, aber andere Akteure wie die Türkei und die Golfstaaten ihren Einfluss auf dem Kontinent ausbauen. Von afrikanischer Seite wurde der Wunsch nach konkreten Investitionen in Infrastruktur, Energie und Industrieprojekte geäußert, statt nur vager Versprechen. Es geht darum, pragmatische Handelsbeziehungen zu stärken, die den eigenen Wohlstand sichern.
  • Die Spannungen zwischen Äthiopien und Eritrea bleiben hoch. Äthiopiens Premierminister Abiy Ahmed betonte Ende Oktober 2025 in einer Rede vor dem Parlament den „unabänderlichen Anspruch“ seines Landes auf Zugang zum Roten Meer. Zuvor hatte Äthiopien die Vereinten Nationen darüber informiert, dass Eritrea sich aktiv auf einen Krieg vorbereite. Diese Entwicklungen sind direkte Ausläufer des Friedensabkommens von 2022, das den Konflikt in der Tigray-Region beendete, aber die Beziehungen zu Eritrea kompliziert ließ.

Asien und Lateinamerika: Konflikte, Abkommen und politische Manöver

  • In Myanmar dauert der Bürgerkrieg an. Die Militärjunta, unter der Führung von General Min Aung Hlaing, sieht sich weiter unter Druck der Rebellen, die große Teile des Staatsgebiets kontrollieren. Ein kleiner Lichtblick: Am 27. November 2025 hob das Militär die Verurteilung von über 3.000 Menschen auf. Trotzdem bleibt die Lage für die Zivilbevölkerung katastrophal, mit Millionen Vertriebenen und anhaltenden Menschenrechtsverletzungen.
  • Kolumbien hat einen bedeutenden Rüstungsdeal abgeschlossen: Das Land bestellte am 15. November 2025 bei Saab 17 Gripen E/F Kampfflugzeuge im Wert von 3,1 Milliarden Euro. Der Vertrag beinhaltet auch sogenannte Offset-Abkommen, die Kolumbien in Bereichen wie Luftfahrt, Cybersicherheit, Gesundheit und nachhaltiger Energie zugutekommen sollen. Dies zeigt, wie Länder ihre nationalen Interessen durch gezielte Handelsbeziehungen stärken. Sozial gesehen leidet das Land weiterhin unter Gewalt durch bewaffnete Gruppen, was internationale Hilfs- und Friedensbemühungen erforderlich macht.
  • Venezuela navigiert weiterhin in einem komplexen geopolitischen Umfeld. Berichte vom 27. November 2025 beleuchten die zweideutige Politik der USA, die zwischen Gesprächsbereitschaft und der Drohung militärischer Intervention schwankt. Als Reaktion darauf hat Venezuela seine militärische Zusammenarbeit mit Russland intensiviert und neue Handelsabkommen mit China und dem Iran geschlossen, um seine Souveränität zu sichern und sich gegen externen Druck zu wappnen. Präsident Nicolás Maduro bleibt im Amt und setzt diesen Kurs fort.

Bild: KI-Generiert (Gemini)


Report (28.11.2025) – Auslandschef