Merz‘ Schwarz-Rotes Polit-Theater: Rente und Haushalt im Dauer-Dilemma

Deutsches Polit-Theater: Merz‘ Renten-Rock’n’Roll und das immerwährende Haushalts-Hickhack

In den heiligen Hallen der deutschen Demokratie, wo einst die Ampelkoalition in einem beeindruckenden Spektakel des Selbstzerfleischens implodierte, tanzt nun die neue „Schwarz-Rote“ Regierung unter Kanzler Friedrich Merz den ewig gleichen Rhythmus des politischen Stillstands. Man könnte meinen, der Wähler hätte mit den vorgezogenen Neuwahlen im Februar 2025 einen Neuanfang bestellt, doch geliefert wurde offenbar eine neue Besetzung für dasselbe alte Stück: „Deutschland im Dauer-Dilemma der Debatten“.

Aktuell wird mit der Verve eines Gladiatorenkampfes um den Bundeshaushalt 2026 gefeilscht, während gleichzeitig der „Rentenstreit“ die Gemüter erhitzt – ein Evergreen der deutschen Politik, der selbst Methusalem noch in den Ohren klingeln würde. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der das Land nun mit fester Hand durch diese stürmische See navigiert, gibt sich zwar unaufgeregt, doch hinter den Kulissen dürften die Nerven blank liegen wie frisch polierte Parteischildchen. Die SPD-Fraktionsspitze, allen voran Matthias Miersch, beharrt im Rentenstreit auf die magische Haltelinie von 48 Prozent des Rentenniveaus, als gäbe es kein Morgen ohne diese Zahl auf dem Rentenbescheid. Lars Klingbeil, ebenfalls ein wichtiger Kopf der SPD, fordert derweil beim Haushalt 2026, man solle „nicht verhaken, sondern Haken auflösen“, eine diplomatische Umschreibung für das kollektive Verbiegen der Realität, bis sie ins Parteiprogramm passt.

Während sich die Koalition also öffentlichkeitswirksam darum bemüht, das Haushaltsloch mit möglichst vielen guten Absichten und noch mehr Rhetorik zu stopfen, ruft die Opposition zum fröhlichen Narrentreiben auf. AfD-Chefin Alice Weidel bezeichnete das gesamte Regierungshandeln unlängst als „Narrentheater“ – eine Bezeichnung, die man in ihrer Bissigkeit fast schon als Kompliment für die dramaturgische Leistung der Regierenden verstehen könnte. Schließlich ist es eine Kunst, über Jahre hinweg dieselben Probleme zu wälzen und dabei stets den Anschein zu erwecken, man stünde kurz vor der bahnbrechenden Lösung. Das ist kein Stillstand, das ist eine perfekt choreografierte Endlosschleife des „Demnächst lösen wir es bestimmt!“. Man darf gespannt sein, welche absurde Pointe die nächsten Verhandlungsrunden bereithalten – der Vorhang für die nächste Szene des politischen Absurditätenkabinetts ist jedenfalls schon in Bewegung.

Bild: Pixabay / sasint


Report (28.11.2025) – Hofnarr