Migration: Kommunen am Limit, Finanzierung gefordert

Herausforderungen der Migration: Kommunen am Limit, Schulen unter Druck, Wohnungsnot spitzt sich zu

Die Debatte um die Auswirkungen von Migration auf deutsche Kommunen, Schulen und den Wohnungsmarkt bleibt angespannt. Aktuelle Berichte der letzten Tage zeichnen ein Bild großer Belastungen für die lokale Ebene. Während bundesweit ein Rückgang neuer Asylanträge zu verzeichnen ist, bleibt die Integration der bereits im Land befindlichen Menschen eine Mammutaufgabe, die Kommunen und ihre Bürger teuer zu stehen kommt.

Kommunen in anhaltendem Krisenmodus

Viele Städte und Gemeinden sehen sich weiterhin am Rande ihrer Belastungsgrenzen. Auch wenn die Zahl der neu ankommenden Asylbewerber laut jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes für den Zeitraum Januar bis September 2025 zurückgegangen ist – beispielsweise um 46,5 % bei syrischen Staatsangehörigen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – spüren die Kommunen kaum eine Entlastung. Hauptgeschäftsführer Christian Schuchardt vom Deutschen Städtetag betonte kürzlich, dass die Kosten für die Betreuung und Integration der bereits hier lebenden Menschen weiterhin hoch blieben. Integration sei keine Aufgabe, die in wenigen Monaten gelöst werden könne.

Die finanzielle Lage vieler Kommunen ist angespannt. Am 26. November 2025 bekräftigte beispielsweise die Stadt Monheim am Rhein die Forderung nach einer verlässlichen Finanzierung der Integrationskurse. Bürgermeisterin Sonja Wienecke und VHS-Leiter Christoph Leven schlossen sich dem Ruf des Landesverbandes der Volkshochschulen und weiterer kommunaler Spitzenverbände an. Die zunehmende Kürzung der Mittel durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge führe dazu, dass die Unterfinanzierung der Integrationskurse zu Lasten der Städte, Gemeinden und Landkreise gehe. Dies bedeutet eine direkte finanzielle Bürde für die Steuerzahler vor Ort.

Schulen kämpfen mit massiven Herausforderungen

Die Bildungseinrichtungen stehen vor immensen Problemen, die sich durch die Migration noch verschärfen. Laut dem Bildungsmonitor 2025 verschlechtert sich die Qualität an Deutschlands Schulen weiter, und die Anpassung an die Realitäten der Migration sei unzureichend. Insbesondere Kinder aus Flüchtlingsfamilien stellen das Schulsystem vielerorts vor kaum lösbare Aufgaben.

Ein Beispiel hierfür ist die Regenbogenschule in Duisburg-Marxloh, wo etwa 95 Prozent der Schüler eine Einwanderungsgeschichte haben. Schuldirektor Haris Kondza berichtet, dass viele Kinder bei Schuleintritt kaum oder gar kein Deutsch sprechen. Das Statistische Bundesamt meldete für 2023, dass 29 % der Schüler an allgemeinbildenden Schulen eine Einwanderungsgeschichte hatten. Gleichzeitig sind nur 11 % der Lehrkräfte Personen mit Einwanderungsgeschichte, was die sprachliche und kulturelle Kluft oft vertieft. Es fehlt an Plätzen und Personal in Kindergärten und Schulen sowie an Kapazitäten für Sprach- und Integrationskurse. Experten weisen darauf hin, dass der Bildungserfolg in Deutschland stark von der sozialen Herkunft abhängt und Kinder mit Einwanderungsgeschichte überdurchschnittlich oft von Armut betroffen sind.

Wohnungsmarkt unter großem Druck

Die hohe Zuwanderung der vergangenen Jahre belastet den Wohnungsmarkt erheblich. Aktuelle Analysen zeigen, dass insbesondere in Ballungsräumen und Großstädten die Nachfrage nach Wohnraum stark angestiegen ist. Der soziale Wohnungsbau ist laut aktuellen Meldungen unter großem Druck. Dies führt dazu, dass Bürger zunehmend Schwierigkeiten haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden, da die Kapazitäten nicht ausreichen. Sozialdezernent Matthias Schimpf aus der Region Bergstraße beschrieb die frustrierende Situation, provisorische Unterkünfte wie Zeltstädte, Containerdörfer und stillgelegte Krankenhäuser weiter nutzen zu müssen, da dauerhafter Wohnraum fehle. Zugleich mangelt es an Fachkräften für die Betreuung von Geflüchteten in den Ausländerämtern und Jobcentern.

Integrationsprobleme und Kriminalität: Eine differenzierte Betrachtung

Die Integration ist eine langwierige Aufgabe, die über die reine Unterbringung hinausgeht. Das Nationale Monitoring-System als Teil der GEAS-Reform wird als wichtig erachtet, um die Sekundärmigration innerhalb Europas wirksam zu begrenzen. Viele Kommunen beklagen, dass die Integration der Menschen, die bereits im Land sind, nur langsam vorankommt und weiterhin immense Ressourcen bindet.

Im Kontext von Kriminalität zeigt die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2024 einen Anstieg der Gewaltkriminalität auf den höchsten Stand seit 17 Jahren. Besonders auffällig ist dabei der Anstieg nicht-deutscher Tatverdächtiger. Während das Innenministerium unter Bundesinnenminister Dobrindt diese Entwicklung als „erwartbar“ einstufte, fordern Politiker wie Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen und Sachsens Innenminister Armin Schuster härtere Maßnahmen, eine „Kehrtwende in der Migrationspolitik“ und eine Obergrenze für Geflüchtete. Sie machen die Überlastung der Kommunen und die unkontrollierte Zuwanderung mitverantwortlich für die steigenden Zahlen. Kritiker verlangen konsequente Abschiebungen, insbesondere in Länder wie Syrien und Afghanistan, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Es gibt jedoch auch Studien, die in lokalen Analysen keinen direkten Zusammenhang zwischen einem steigenden Ausländeranteil in einem Landkreis und der lokalen Kriminalitätsrate finden konnten. Die Komplexität der Daten erfordert eine differenzierte Betrachtung, die über einfache Korrelationen hinausgeht.

Insgesamt stehen die deutschen Kommunen und ihre Bürger weiterhin vor großen Herausforderungen durch die Migration, die umfassende und nachhaltige Lösungen auf allen Ebenen erfordern.

Bild: Pixabay / Veronika_Andrews


Report (27.11.2025) – Gesellschaftsreporter