Winter 2025/2026: Milder Start, dann Kälte? Eine unsichere Prognose

Winter 2025/2026: Ein Blick in die Ungewissheit der kommenden Jahreszeit

Die langfristige Wetterprognose für den kommenden Winter 2025/2026 in Europa und insbesondere in Deutschland zeichnet ein facettenreiches Bild, das von hoher Variabilität und widerstreitenden klimatischen Signalen geprägt ist. Während ein milder Start im Dezember wahrscheinlich erscheint, deuten mehrere Modelle auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Kälteeinbrüche und Schneefälle im weiteren Verlauf der Jahreszeit hin. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) mahnt jedoch zur Vorsicht, da die Qualität saisonaler Klimavorhersagen naturgemäß begrenzt ist und keine exakten Tagesprognosen zulässt.

Die globalen Klimatreiber spielen eine entscheidende Rolle für die winterlichen Bedingungen. Die El-Niño-Southern-Oscillation (ENSO) wird voraussichtlich einen Übergang von einem sich abschwächenden El Niño zu neutralen Bedingungen erleben. Es besteht eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit für ENSO-Neutralität, was eine höhere Wettervariabilität mit Chancen für sowohl milde als auch kalte Phasen bedeutet. Die IRI-Prognose weist zudem eine 65-prozentige Wahrscheinlichkeit für La Niña-Bedingungen von Oktober bis Dezember aus, gefolgt von einer 57-prozentigen Wahrscheinlichkeit für neutrale Bedingungen von Januar bis März. Die La Niña-Phase, deren Fortbestehen bis Dezember 2025 mit 71 Prozent und bis Februar 2026 mit 54 Prozent Wahrscheinlichkeit bestätigt ist, erhöht statistisch die Wahrscheinlichkeit einer negativen Nordatlantischen Oszillation (NAO) und begünstigt blockierende Hochdrucklagen, die kältere europäische Winter fördern können.

Die Nordatlantische Oszillation (NAO) selbst wird für den frühen Winter, insbesondere im Dezember 2025, voraussichtlich positiv sein. Eine positive NAO begünstigt im Dezember mildere Bedingungen. Ab Januar könnte die NAO jedoch in eine negative oder neutrale Phase übergehen. Eine negative NAO im Januar und Februar könnte kalte Luftströmungen aus dem Norden mit sich bringen und die Wahrscheinlichkeit von Schneefällen in Europa, insbesondere in den Alpen und Mitteleuropa, erhöhen.

Ein „Wildcard“-Faktor ist der Polarwirbel: Mehrere Modelle prognostizieren eine hohe Wahrscheinlichkeit (60-75 Prozent) für Störungen des Polarwirbels oder eine plötzliche stratosphärische Erwärmung (SSW), möglicherweise im Februar 2026. Solche Ereignisse können arktische Luftmassen nach Süden lenken und zu ausgeprägten Kälteperioden führen.

Im Detail zeichnet sich für Deutschland und Mitteleuropa folgende Entwicklung ab:

  • Dezember 2025: Der Winterbeginn wird voraussichtlich eher mild ausfallen, mit überwiegend hohen Temperaturen und geringen Niederschlägen. Einige Modelle prognostizieren Temperaturen, die bis zu 2 oder 3 Grad Celsius über dem langjährigen Mittel liegen könnten.
  • Januar 2026: Dieser Monat zeigt in den Modellen das größte Potenzial für winterliche Verhältnisse. Die Wahrscheinlichkeit für Kältewellen und Schneefall steigt, insbesondere in Süddeutschland und den Mittelgebirgen wie dem Schwarzwald und dem Erzgebirge. Es könnten sich auch unterdurchschnittliche Temperaturen einstellen.
  • Februar 2026: Der Februar wird als Übergangsmonat mit hoher Variabilität beschrieben. Es sind sowohl winterliche Phasen mit Schnee als auch Tauwetterperioden möglich. In Ost- und Nordeuropa sowie im Alpenraum könnten die stärksten Fröste auftreten.

Hinsichtlich des Schneefalls deuten die Prognosen darauf hin, dass die Alpen oberhalb von 1000 Metern mit 110-130 Prozent der Norm die besten Aussichten auf reichlich Schnee haben. In den Mittelgebirgen zwischen 500 und 800 Metern werden normale bis leicht überdurchschnittliche Schneemengen erwartet, während im Flachland die Schneewahrscheinlichkeit unterdurchschnittlich bleibt. Insgesamt verspricht der Winter 2025/2026 keinen „klassischen streng-kalten Winter“, aber deutliche schneereiche Phasen, besonders in hoch gelegenen Skigebieten.

Quellen:

Bild: Pixabay / NickyPe


Report (25.11.2025) – Wetter