USA und China: Zollkonflikt vorübergehend entschärft

China und USA: Annäherung im Handelsstreit trotz tieferer Spannungen

In den letzten Tagen haben sich die Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und den Vereinigten Staaten erneut als zentrales Thema der globalen Geopolitik erwiesen. Ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald J. Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Montag, den 24. November 2025, signalisierte eine vorübergehende Entspannung in den Handelsbeziehungen und folgte auf ein umfassenderes Handelsabkommen, das Anfang November erzielt wurde.

Die jüngsten Gespräche, die auf ein erfolgreiches Treffen in Südkorea vor drei Wochen aufbauten, führten zu einer Aussetzung und teilweisen Rücknahme von Zöllen und Regulierungsmaßnahmen. Die Vereinigten Staaten setzten geplante 100-Prozent-Zölle auf chinesische Importe aus, die am 1. November 2025 in Kraft treten sollten. Zudem wurden die unter dem International Emergency Economic Powers Act (IEEPA) verhängten Zölle auf Fentanyl-bezogene chinesische Exporte von 25 Prozent auf 10 Prozent gesenkt, um die Durchsetzungsmaßnahmen mit der Zusammenarbeit bei der Fentanyl-Kontrolle in Einklang zu bringen.

Als Gegenleistung verpflichtete sich China zu mehreren Maßnahmen. Dazu gehören die Aufhebung von Gebühren auf in den USA hergestellte oder im Besitz befindliche Schiffe, die chinesische Häfen anlaufen, sowie die Erteilung allgemeiner Lizenzen für Exporte von Seltenen Erden und kritischen Mineralien in die Vereinigten Staaten. Diese Lizenzen bedeuten de facto eine Aufhebung der seit 2023 von China verhängten Kontrollen und adressieren Exportbeschränkungen, die China im April 2025 und Oktober 2022 eingeführt hatte. China versprach zudem, bis 2028 US-Sojabohnen zu kaufen, was eine langfristige Stabilität für die US-Agrarimporte bieten soll.

Die Vereinbarungen umfassen auch eine einjährige Aussetzung der am 29. September 2025 erlassenen „Affiliate Rule“ des Bureau of Industry and Security, die Exportbeschränkungen auf Tochtergesellschaften chinesischer Firmen ausgeweitet hätte. Dies verhindert eine sofortige Ausweitung der US-Exportkontrollen auf chinesisch verbundene Unternehmen.

Die Reaktion an den chinesischen Aktienmärkten war positiv: Die chinesischen Aktien erholten sich am Dienstag, den 25. November 2025, von einem Zweimonatstief, angeführt von Tech-Aktien. Dies wurde auf Anzeichen einer Entspannung der geopolitischen Spannungen zurückgeführt, während die globalen Märkte Bedenken hinsichtlich einer Überhitzung des KI-Sektors ablegten. Der chinesische Blue-Chip-Index CSI300 stieg um 1 Prozent, während der Shanghai Composite Index um 0,9 Prozent zulegte.

Trotz dieser Handelsannäherung bleiben die Spannungen im Technologiesektor bestehen. Berichten zufolge hat die chinesische Regierung staatlich finanzierte Rechenzentren angewiesen, in neuen Projekten oder solchen, die weniger als 30 Prozent abgeschlossen sind, keine ausländischen KI-Chips mehr zu verwenden. Dies unterstreicht Chinas anhaltende Strategie der technologischen Souveränität und die Bemühungen, die Abhängigkeit von ausländischen Technologien zu reduzieren.

Parallel zu den US-chinesischen Entwicklungen plant die Europäische Union Berichten zufolge, ihre Regeln für ausländische Investitionen zu verschärfen, um der chinesischen Dominanz entgegenzuwirken. Die neuen Richtlinien könnten chinesische Unternehmen, die in der EU investieren, dazu zwingen, lokale Arbeitskräfte einzustellen und Technologie-Know-how an heimische Firmen zu transferieren. Diese Bestrebungen unterstreichen die globale Besorgnis über Chinas steigenden Einfluss in kritischen Sektoren und die Notwendigkeit, nationale Interessen zu schützen.

Quellen:

Bild: Pixabay / Redfam


Report (25.11.2025) – China Korrespondent