US-Friedensplan für Ukraine: Massive Zugeständnisse und geteilte Reaktionen

Diplomatische Entwicklungen: US-Friedensplan für die Ukraine im Fokus

Die diplomatischen Aktivitäten rund um den Ukraine-Krieg wurden in den letzten 48 Stunden maßgeblich von einem von den USA vorgeschlagenen Friedensplan bestimmt, der international auf gemischte Reaktionen stößt. Währenddessen halten die Kampfhandlungen an verschiedenen Frontabschnitten an.

Frontlage

An der Front wurden am 22. November 2025 insgesamt 162 Gefechte zwischen ukrainischen und russischen Truppen gemeldet. Besonders intensiv sind die Kämpfe weiterhin in Richtung Pokrowsk, wo russische Kräfte versuchen, die Stadt einzunehmen und ukrainische Stellungen zu umzingeln. Weitere Angriffe mittels Artillerie, Drohnen und Raketen wurden auf die Regionen Sumy, Kramatorsk, Prymorske, Odessa, Charkiw und Saporischschja verzeichnet, mit zivilen Opfern und Beschädigungen der Infrastruktur.

Diplomatische Bemühungen: Der US-Friedensplan

  • Inhalte des Plans: Ein von den USA vorgeschlagener 28-Punkte-Friedensplan, der offenbar zwischen US-amerikanischen und russischen Beamten ausgearbeitet wurde, sieht weitreichende Zugeständnisse der Ukraine vor. Dazu gehören die Abtretung von Gebieten im östlichen Donbas, auf der Krim sowie in den Regionen Donezk und Luhansk an Russland. Der Plan fordert zudem eine Reduzierung des ukrainischen Militärs auf 400.000 Mann und den Verzicht auf eine NATO-Mitgliedschaft. Vorgesehene Sicherheitsgarantien für die Ukraine sollen eine Befristung von zehn Jahren haben.
  • Druck auf die Ukraine: US-Präsident Donald Trump drängt die Ukraine Berichten zufolge, dem Plan bis zum amerikanischen Thanksgiving-Feiertag (27. November 2025) zuzustimmen. Es wird angedeutet, dass die USA im Falle einer Ablehnung ihre Unterstützung in Form von Geheimdienstinformationen und Waffenlieferungen einstellen könnten.
  • Reaktion der Ukraine: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (amtierend seit 2019, dessen Amtszeit aufgrund des Kriegsrechts verlängert wurde) äußerte am Freitag, dem 21. November 2025, dass sich die Ukraine in einem der schwierigsten Momente ihrer Geschichte befinde und vor einer „sehr schwierigen Wahl“ stehe, entweder ihre Würde zu verlieren oder einen wichtigen Partner zu riskieren. Er kündigte an, konstruktive Gespräche mit Washington zu führen und alternative Vorschläge zu unterbreiten, wobei er die Abstimmung mit europäischen Partnern betonte. Vor den anstehenden Gesprächen in Genf fordert die Ukraine zudem eine verstärkte Luftabwehr.
  • Reaktion der europäischen Verbündeten: Die europäischen Verbündeten, darunter der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (im Amt seit dem 6. Mai 2025), der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer, haben ihre unveränderte und volle Unterstützung für Kiew bekräftigt. Aus Europa kommt breite Kritik an dem US-Plan, der als „Diktatfrieden“ und Verrat an den transatlantischen Beziehungen wahrgenommen wird, da er ohne Einbeziehung der Ukraine oder Europas verhandelt wurde. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul (Annalena Baerbock ist seit Mai 2025 nicht mehr Außenministerin) bezeichnete das Konzept als Beitrag, die Konfliktparteien an einen Tisch zu bringen, jedoch nicht als fertigen Plan. Gespräche zur Nachverhandlung des Plans finden in Genf statt, unter Beteiligung der USA, der Ukraine sowie Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens.
  • Reaktion Russlands: Aus dem Kreml hieß es knapp, der US-Friedensplan sei nicht mit Russland besprochen worden. Russische Ultranationalisten kritisierten den Plan als unzureichend, da er die Kriegsziele Russlands nicht vollständig erfülle.

Quellen:


Report (23.11.2025) – Brennpunkt-Redaktion