US-Friedensplan für die Ukraine dominiert G20-Gipfel: Westen im diplomatischen Drahtseilakt
Johannesburg/Washington D.C. – Eine bemerkenswerte Entwicklung im Ukraine-Krieg bestimmt derzeit die diplomatische Agenda und sorgt für Spannungen innerhalb der westlichen Allianz: Ein von den Vereinigten Staaten unter Präsident Donald Trump vorgelegter 28-Punkte-Friedensplan für die Ukraine steht im Zentrum intensiver Beratungen und hat am Rande des G20-Gipfels in Johannesburg für erhebliche Diskussionen gesorgt. Dieser Plan, der Kiew offenbar unter „härtesten Druck“ setzt und die Abtretung von Land an Russland vorsieht, wird von Beobachtern teils als „De-facto-Kapitulation“ für die Ukraine bewertet.
Die aktuelle Situation verdeutlicht die Bruchlinien innerhalb des „Westens“ und offenbart die Herausforderungen einer kohärenten Politik gegenüber dem russischen Aggressor. Während die US-Regierung unter dem seit dem 20. Januar 2025 amtierenden Präsidenten Donald Trump darauf drängt, die Ukraine zu einer Entscheidung zu zwingen, ringen europäische Staaten um eine gemeinsame Haltung und einen Gegenvorschlag.
- **US-Druck und Militärhilfe:** Die Regierung Trump hat die US-Militärhilfe für die Ukraine vorerst ausgesetzt. Die Wiederaufnahme der Hilfen wird daran geknüpft, dass sich Kiew zu Friedensverhandlungen mit Russland verpflichtet und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine öffentliche Entschuldigung abgibt. US-Vizepräsident J.D. Vance verteidigt den Plan vehement gegen Kritiker.
- **Deutschlands Position:** Bundeskanzler Friedrich Merz, der seit dem 6. Mai 2025 eine Koalition aus CDU/CSU und SPD führt, nimmt am G20-Gipfel teil und nutzte die Plattform, um Russland eindringlich zur Beendigung des Angriffskrieges aufzufordern. Er betonte Moskaus Verantwortung für die massiven globalen Wirtschaftsauswirkungen. Gleichzeitig arbeiten europäische Staaten intensiv an einem Gegenvorschlag, um dem US-Druck zu begegnen.
- **Ukrainische Bedenken:** Der von den USA initiierte Plan, der laut Medienberichten auch die Anerkennung des Donbass und der Krim als russisches Territorium beinhalten könnte, sorgt in Kiew für „Unruhe“ und wird als potenziell nachteilig für die Ukraine angesehen. Vertreter des ukrainischen Präsidialamtes, wie Andrij Jermak, sollen in der Schweiz über die Details des Abkommens beraten.
- **Kritik aus Europa:** Der angebliche US-Friedensplan irritiert Europäer. Die Bundesregierung und EU-Außenbeauftragte Kallas äußerten sich kritisch.
Die anhaltenden russischen Angriffe auf die Energieversorgung der Ukraine verschärfen die humanitäre Lage und könnten eine neue Welle der Massenflucht auslösen, was die Dringlichkeit einer stabilen Lösung unterstreicht. Der diplomatische Drahtseilakt auf dem G20-Gipfel und die bilateralen Gespräche der kommenden Tage werden entscheidend sein, um die zukünftige Ausrichtung des Westens im Ukraine-Konflikt zu bestimmen und eine Eskalation zu verhindern, die weit über die Region hinausgeht.
Quellen:
- Premierminister des Vereinigten Königreichs – Wikipedia
- Präsident der Vereinigten Staaten – Wikipedia
- Friedrich Merz: Bundeskanzler | Bundesregierung
- Bundeskanzler (Deutschland) – Wikipedia
- Neuer Premierminister in Großbritannien: Keir Starmer folgt auf Rishi Sunak – YouTube
- Krieg in der Ukraine – Die Lage in der Ukraine – die Übersicht – News – SRF
- Liste der britischen Premierminister – Wikipedia
- Russlands Krieg gegen die Ukraine – DER SPIEGEL
- Trump ist neuer US-Präsident – was das für Europa bedeuten könnte – YouTube
- Friedrich Merz zum Bundeskanzler gewählt – ein Portrait | DW Nachrichten – YouTube
- Donald Trump – Wikipedia
- Friedrich Merz – Wikipedia
- Ukraine-Frieden: G20 im diplomatischen Drahtseilakt um US-Plan – Ratsblatt
- Trump stellt Ukraine-Militärhilfe ein – was das bedeutet in 5 Punkten – Watson
- Joe Biden – Aktuelle Nachrichten zum 46. Präsidenten der USA – ZDFheute
- Prime Minister – GOV.UK
- Krieg in der Ukraine – Aktuelle Berichte und Hintergründe – Deutschlandfunk
- USA unter Trump: Aktuelle News und Hintergründe – SRF
- Ukraine – Aktuelle News & Nachrichten zum Krieg – FOCUS online
- Grossbritannien: Keir Starmer ist neuer Premierminister – Tagesschau – Play SRF
- Friedrich Merz ist neue Bundeskanzler – deutschland.de
Bild: Pixabay / fsHH
Report (22.11.2025) – Redaktion Internationales




