Eskalation im Nahen Osten: Neue Luftangriffe und fragile Waffenruhe

Bild von hosny salah auf Pixabay

Eskalierende Spannungen in den Palästinensischen Gebieten und die prekäre humanitäre Lage

Die Lage in den Palästinensischen Gebieten bleibt in den letzten 48 Stunden von anhaltenden Konflikten und fragilen diplomatischen Bemühungen geprägt, wobei die Zivilbevölkerung weiterhin unter erheblichem Leid zu tragen hat. Berichte vom 20. November 2025 sprechen von erneuten israelischen Luftangriffen im Gazastreifen, die Befürchtungen hinsichtlich der Stabilität der wochenlangen Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas verstärken. Katar, das als Vermittler fungiert, äußerte sich besorgt, dass diese wiederaufgenommenen Angriffe die ohnehin fragile Feuerpause untergraben könnten.

Historisch gesehen hat der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern seit Jahrzehnten immer wieder zu Gewaltausbrüchen geführt, insbesondere seit dem Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023, der eine erneute Eskalation zur Folge hatte. Die israelische Militäroffensive im Gazastreifen zielt darauf ab, die Hamas zu zerstören, eine Organisation, die wie die Hisbollah im Libanon vom Iran unterstützt wird.

Parallel zu den Entwicklungen in Gaza kam es auch im Westjordanland zu einer Zunahme der Gewalt. Am 19. und 20. November 2025 wurden mehrere Vorfälle gemeldet, darunter ein Anschlag mit einem Fahrzeug und Messern in der Nähe von Jerusalem, bei dem eine Person getötet und weitere verletzt wurden. Die Täter, zwei 18-jährige Palästinenser, wurden vor Ort erschossen. Darüber hinaus wurden Angriffe jüdischer Extremisten auf ein palästinensisches Dorf in der Nähe von Bethlehem verzeichnet, was zu einer Fahndung durch die IDF und Verurteilungen seitens der israelischen Führung führte. Israelische Ministerpräsidenten haben diese Taten zwar als Werk einer „kleinen, extremistischen Gruppe“ verurteilt, die nicht die breitere Siedlerbevölkerung repräsentiere, doch die Vorfälle spiegeln die tief verwurzelten Spannungen und die anhaltende Gewalt in der Region wider.

Das Leid der Zivilbevölkerung ist immens. Im Gazastreifen wurden laut Gesundheitsbehörden bei den jüngsten israelischen Luftangriffen fünf Menschen getötet. Die anhaltende Gewalt und die Instabilität haben gravierende humanitäre Folgen. Angesichts dieser Lage treibt die EU Bemühungen voran, die Reform der Palästinensischen Autonomiebehörde zu stärken, um zu einer Beendigung des Gaza-Krieges beizutragen. Am 20. November 2025 fand in Brüssel eine Konferenz mit 60 Delegationen statt, um den Wiederaufbau und die Regierungsführung zu erörtern, wobei die EU eine stärkere Rolle einnehmen möchte.

Ein weiteres drängendes Problem ist die Finanzierung des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). Der Leiter des UNRWA forderte am 19. November 2025 dringend weitere Mittel und die Verlängerung des Mandats der Organisation, um Millionen von palästinensischen Flüchtlingen zu schützen. Die Agentur sieht sich mit einem prognostizierten Defizit von mindestens 200 Millionen US-Dollar zwischen dem letzten Quartal 2025 und dem ersten Quartal 2026 konfrontiert. Trotz Anschuldigungen Israels, das UNRWA habe die Hamas unterstützt – Anschuldigungen, für die eine Reihe von Untersuchungen keine schlüssigen Beweise fanden – bleibt die Organisation im Gazastreifen funktionsfähig. Jedoch wurden über 380 UNRWA-Mitarbeiter im Gazastreifen getötet und mehr als 300 Einrichtungen beschädigt oder zerstört, was die prekäre Lage für die humanitäre Hilfe verdeutlicht. Die Schweiz und Deutschland gehören zu den Ländern, die dem UNRWA weiterhin finanzielle Unterstützung zukommen lassen, insbesondere für Programme außerhalb des Gazastreifens und zur Stärkung der Unparteilichkeit der Organisation.

Quellen:


Report (22.11.2025) – Nahost-Korrespondent

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