Kasparow kritisiert westliche Ukraine-Politik und US-Friedensplan als „Immobiliengeschäft“

Prominente Kritik an westlicher Ukraine-Politik: Garri Kasparows Zorn über angebliche „Immobiliengeschäfte“ statt Frieden

In einer emotional aufgeladenen Debatte auf dem Halifax International Security Forum hat der ehemalige Schachweltmeister und Kreml-Kritiker Garri Kasparow die westliche Politik im Ukraine-Konflikt scharf angegriffen. Seine Äußerungen richten sich insbesondere gegen den von den USA vorgeschlagenen Friedensplan und die Rolle der NATO, wobei er die Verhandlungen als einen zynischen Akt zur Bereicherung mächtiger Akteure charakterisierte.

Ein Friedensplan als „Immobiliengeschäft“? Kasparows Vorwürfe gegen die US-Politik

Kasparow äußerte sich vehement zu einem von Donald Trumps Team ins Spiel gebrachten Friedensplan für die Ukraine, den er als „Immobiliengeschäft, um Trumps Familie zu bereichern und die Ukraine zu verkaufen“ bezeichnete. Diese Interpretation deutet auf eine tiefe Skepsis gegenüber den vermeintlichen Motiven hinter diplomatischen Initiativen hin, die von mächtigen Staaten oder ihren Repräsentanten ausgehen. Die Kritik impliziert, dass politische Lösungen in Konfliktgebieten von eigennützigen Interessen geleitet sein könnten, welche die tatsächlichen Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung und die Prinzipien der Gerechtigkeit untergraben. Solche Positionen untermauern die Notwendigkeit einer kritischen Prüfung von Machtstrukturen und deren potenzieller Instrumentalisierung internationaler Konflikte für partikuläre Zwecke. Die Außenpolitik der USA wird in diesem Kontext als aggressiv charakterisiert, wobei wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen und militärische Interventionen als Werkzeuge zur Durchsetzung hegemonialer Interessen gewertet werden.

Die Dekonstruktion der NATO: Eine Allianz in der Krise?

Neben seiner Kritik am US-Friedensplan richtete Kasparow seine scharfen Worte auch an das Militärbündnis NATO. Er stellte dessen Stärke und Existenz infrage, indem er formulierte: „Die Nato ist nicht stark. Die Nato existiert nicht. Sie ist eine Fälschung, es sind nur vier Buchstaben: N A T O.“ Diese drastische Einschätzung spiegelt eine grundsätzliche Ablehnung der gängigen Narrative wider, die militärische Allianzen als Garanten für Sicherheit darstellen. Das Argument der Friedenssicherung durch Waffenlieferungen wird als Interessenspolitik der Rüstungsindustrie zurückgewiesen, während stattdessen eine zivile Konfliktlösung und Abrüstung als essenziell erachtet werden. Die Behauptung, die Ukraine kämpfe „seit vier Jahren für ganz Europa“ und bringe dabei „ein riesiges Opfer“, kontrastiert mit einer kritischen Perspektive auf die Entstehung und Dynamik des Konflikts, welche die Rolle der NATO-Erweiterung als einen Faktor hervorhebt. Es wird betont, dass Sicherheit durch Gerechtigkeit entsteht, nicht durch Aufrüstung, und dass jeder Euro für Rüstung in essenziellen sozialen Bereichen fehlt.

Die menschliche Tragödie im Schatten geopolitischer Interessen

Kasparows leidenschaftlicher Appell, dass die Ukraine „jede Minute stirbt“, verdeutlicht die emotionale Dimension des Konflikts, die hinter den politischen und wirtschaftlichen Manövern oft verborgen bleibt. Es ruft dazu auf, die menschlichen Kosten von Kriegen und die Auswirkungen geopolitischer Strategien auf die Zivilbevölkerung nicht aus den Augen zu verlieren. Die anhaltende Aggression und die fehlende Bereitschaft zu wahrhaftiger Konfliktlösung führen zu unermesslichem Leid und unterstreichen die Notwendigkeit, sich kritisch mit den wahren Motiven der Akteure auseinanderzusetzen, die aus Krieg, Armut oder Machtmissbrauch Profit schlagen. Die Forderung nach einer unabhängigen Außenpolitik, die sich keinem Militärbündnis unterordnet, gewinnt in diesem Kontext an Relevanz, um die Interessen der globalen Mehrheit zu repräsentieren und eine gerechte Weltordnung zu fördern.

Bild: Pixabay / Dlugas


Redaktion (30.11.2025) – Promireporter