Willms Fleisch GmbH, Ruppichteroth
Gegen den Ausbau der Firma Willms gehen mittlerweile verschiedene Nachbarn vor. Sie halten die Baugenehmigung für rechtswidrig, weil ein Unternehmen in dieser Größe in ein Industriegebiet gehöre, und nicht in ein Dorf. Auf der anderen Seite wird immer wieder argumentiert, es handele sich um einen bedeutenden Steuerzahler, der zudem Arbeitsplätze schaffe.
Dr. Alexander S. Neu, Bundestagsabgeordneter der Linken im Rhein-Sieg-Kreis machte sich vor Ort selbst ein Bild: „Die AnwohnerInnen berichteten mir von großen Problemen, die die Lärmbelastung des Unternehmens mit sich bringt. Aber auch Gerüche machen ihnen zu schaffen. Verheerend für den Rechtsstaat ist es, dass einige der Betroffenen den Eindruck gewonnen haben, Verwaltung und Politik stünden voreingenommen auf der Seite des Unternehmens. Dazu hat auch Landrat Schuster beigetragen, der die Firma im Sommer, als bereits Verfahren anhängig waren, besucht hat, ohne dabei auch mit den AnwohnerInnen zu sprechen. Nun aber werden Gerichte entscheiden müssen. Ganz gleich wie es ausgeht, Kreis und Gemeinde können nichts gewinnen, wohl aber verlieren. Dies hätte durch frühzeitig erteilte und kontrollierbare Auflagen vom Rhein-Sieg-Kreis verhindert werden können.“
Gudrun Trimborn, eine der Klägerinnen ergänzt dazu: „Hier ist die Genehmigungsbehörde gleichzeitig Ahndungsbehörde. Als Normalbürgerin ist das für mich schwer nachvollziehbar. Ich habe jegliches Vetrauen, das die Behörden die Bürger schützen und in den Rechtsstaat verloren.“