Die Mitglieder des OV Hennef der Partei „Die Linke“ fühlen sich verraten: Der erst kürzlich gewählte Sprecher der Partei Hans-Jürgen Diekmann trat zurück und legte alle Ämter nieder, die ihm durch die Partei übertragen wurden. Dazu gehört auch sein Rücktritt aus der Fraktion im Stadtrat von Hennef. Sein Mandat gab er allerdings nicht zurück. Er will zukünftig als fraktionsloses Ratsmitglied im Stadtrat bleiben. Damit verliert „Die Linke Hennef“ ihren Fraktionsstatus. Ebenfalls vor einem Scherbenhaufen steht der OV in Hennef, der nun seine Parteistruktur neu finden muss. Ausgelöst wurde der Schritt von Hans-Jürgen Diekmann durch eine fraktionsinterne Diskussion um eine von ihm geforderte Sondersitzung des Stadtrates zur Coronaimpfung des Bürgermeisters. Diekmann hält es für einen Skandal, dass dieser sich seiner Meinung nach unsolidarisch nach vorne in die Impfreihenfolge geschoben hat. Den entsprechenden Antrag hat er voller Formfehler in den Verwaltungslauf gegeben. Um sich nicht bis auf die Knochen zu blamieren, zog der Fraktionsvorsitzende Detlef Krey dieses Schriftstück zurück, um es zu korrigieren. Darüber empört folgte der folgenschwere Rücktritt Diekmanns.

„Hans-Jürgen Diekmann hat gezeigt, dass er demokratische Spielregeln nicht einhalten will, wenn er sein persönliches Ego angegriffen sieht. Sein Verrat und mimosenhaftes kindliches Verhalten beschämen ihn!“ sagt hierzu das nun einzig verbliebene Mitglied der Linken im Stadtrat, Detlef Krey. „Wir fordern Hans-Jürgen Diekmann auf, sein Stadtratsmandat an die Linke Hennef zurückzugeben“ ergänzt Andreas Naylor, der viele Jahre auch für „Die Linke“ Mitglied des Stadtrates war.