
FUW/PIRATEN und DIE LINKE haben beantragt den verheerenden Verlauf der Coronapandemie in einem Altenzentrum in Sankt Augustin auf die Tagesordnung der nächsten Kreisausschusssitzung aufzunehmen. Darüber hinaus haben die Parteien einen umfangreichen Fragenkatalog zu der Angelegenheit eingereicht. Während dessen haben CDU und Grüne im Kreistag ihrerseits eine strukturierte Pandemieplanung beantragt. Die Einsicht, wonach der Rhein-Sieg-Kreis in der Pandemieplanung erhebliche Mängel aufweist kommt mitten in der Pandemie.
Dazu Frank Kemper, Kreistagsabgeordneter von DIE LINKE: „Als wir im Januar Alarm wegen der Zustände im Kreisgesundheitsamt geschlagen haben, war einer unserer Kritikpunkte, dass es keine nennenswerte Pandemieplanung im Kreis gebe. Statt sich der Kritik anzunehmen hat der Kreistag u. a. mit Stimmen der Grünen und der CDU ein Ordnungsgeld in Höhe von 250,- € gegen mich verhängt, weil ich aus einem nicht öffentlichen Bericht zitiert hatte. Erst vor einigen Tagen fragten DIE Grünen bei der Kreisverwaltung nach, ob es denn überhaupt so etwas wie eine Pandemieplanung gebe. Es macht mich richtiggehend wütend, dass wir erst Opfer zu beklagen haben, bevor gehandelt wird.“
Marie-Luise Streng von der FUW: „Die Verwaltung steht ohne Kleider da. Es wäre ihre Aufgabe gewesen einen Deich für das angekündigte Hochwasser zu bauen. Nun, wo alle bemerken, dass der Deich nur in Teilen gebaut wurde, reicht es nicht aus, wenn deren MitarbeiterInnen fleißig Sandsäcke schleppen.“
Anja Moersch von den PIRATEN ergänzt: „Der bereits eingetretene Schaden lässt sich nicht wieder gut machen. Dennoch sind wir dankbar dafür, dass die Mehrheitsparteien im Kreistag nun endlich wach werden, wenn auch reichlich spät.“